Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 1140
25. Oktober 1786, Mittwoch, Perugia

d. 25. Abends

Perugia.

Zwey Abende hab ich nicht geschrieben es war nicht möglich, unsre Herbergen waren so schlecht, daß an kein auslegen eines Blats zu dencken war. Es bleibt mir viel zurück. Indeß wird auf alle Fälle die zweyte Epoche meiner Reise von Venedig auf Rom weniger reichhaltig aus mehr als Einer 1 Ursache.

d. 23 früh unsrer Uhr um 10 kamen wir aus den Apeninen hervor und sahen Florenz liegen, in einem weiten Thal das 2 unglaublich bebaut und in’s unendliche mit Häusern und Villen besät ist.

Von der Stadt sag ich nichts die ist unzählichmal beschrieben. Den Lustgarten Bovoli, der gar köstlich liegt hab ich nur durchlaufen, so den Dom, das Batisterium, an dene beyden Gebäuden der Menschenwitz sich nicht erschöpft hat.

Der Stadt sieht man den Reichthum an der sie erbaut hat und eine Folge von glücklichen Regierungen.

Uberhaupt fällt es auf wie in Toscana gleich die öffentlichen Wercke als Wege Brücken für ein schönes grandioses Ansehn 3 haben, das ist alles wie ein Puppenschrank.

Was ich neulich von den Apeninen sagte was sie seyn könnten das ist Toskana. Weil es soviel tiefer lag, hat das alte Meer recht seine Schuldigkeit 4 gethan und tiefen Leim Boden aufgehäuft, er ist hellgelb und sehr leicht zu bearbeiten sie pflügen tief aber noch recht auf die ursprüngliche Art. Ihr Pflug hat keine Räder, und die Pflugschaar ist nicht beweglich, so schleppt sich der Bauer hinter seinen Ochsen gebückt her, und wühlt die Erde auf. Es wird bis fünfmal gepflügt. Wenig und nur sehr leichten Dünger hab ich gesehn und den streuen sie mit den Händen. Wahre Kinder der Natur wie wir bey Schilderung ihres Carackters noch mehr sehen werden. Zulezt säen sie den Waitzen und dann häufen sie schmale Solteln auf und dazwischen tiefe Furchen, alle so gerichtet daß das Regenwaßer ablaufen muß. Die Frucht wächst nun in die Höhe auf den Solteln. In den Furchen gehn sie sodann her wenn sie gäten. Ich begreif es noch nicht ganz warum sie so viel Raum liegen laßen. An einigen Orten wohl wo sie Näße zu fürchten haben, aber auf den schönsten Gebreiten thun sies. Gründlich bin ich noch nicht unterrichtet.

Bey Arezzo thut sich eine gar herrliche Plaine auf, wo ich eben das gedachte Feld und die Arten es zu bebauen bemerckte.

Reiner kann man kein Feld sehn, keinen Erdschollen, alles klar. Aber man sieht auch nirgend ein untergeackert Stroh der Waitzen gedeiht aber schön. und es ist seiner Natur gemäß. Das zweyte Jahr bauen 5 sie Bohnen für die Pferde, die hier keinen Haber kriegen. Es werden auch Lupinen gesät die jezt schon schöne grün stehn und im Merz Früchte bringen. So auch ist der Lein schon gesät und gekeimt, er bleibt den Winter über und wird nur durch den Frost dauerhafter unsre Winter sollte er nicht aushalten.

Die Oelbäume sind wunderliche Pflanzen. Sie sehen alt fast wie Weiden aus, sie verlieren auch den Splint und die Rinde geht auseinander. Aber sie hat gleich 6 ein festeres marckigeres Ansehn. Man sieht dem Holze an daß es sehr langsam Wächst, und daß es unsäglich durchgearbeitet ist.

Das Blat ist auch weidenartig nur weniger Blätter am Zweige. Um Florenz, an den Bergen, ist alles mit Oelbäumen und Weinstöcken bepflanzt und dazwischen wird das Erdreich zu Körnern benutzt. Bey Arezzo und so weiter läßt 7 man die Felder freyer.

Ich finde daß man dem Epheu nicht genug wehrt, der die Oelbäume wie andre Bäume auszehrt. das doch ein leichtes wäre. Wiesen sieht man gar nicht.

Man sagt das türckische Korn, 8 seit es eingeführt worden, 9 zehre das Erdreich sehr aus. Ich glaube wohl bey dem geringen Dünger. Das 10 nehm ich alles nur so im Vorbeyfahren mit und freue mich denn doch das schöne Land zu sehn wenn gleich die Unbequemlichkeiten gros sind.

Ich fahre fort sorgfältig das Land für sich, eben so seine Einwohner, die Cultur, das Verhältniß der Einwohner unter einander und zuletzt mich den Fremden und was und wie es den wird zu betrachten.

Hier fällt mir ein daß ich die Toskanische Dogan Einrichtung als schön und zweckmäsig loben muß, ob sie mich gleich incommodirt hat, und die anderen die mich nicht incommodirt haben taugen nichts.

Mein Reisegefährte ein Graf Casare von hier eine recht gute Art Menschen, auch ein rechter Italiäner.

Da ich oft still und nachdencklich war; sagte er einmal: che pensa? non deve mai pensar l’vomo, pensando s’invecchia und nach einigem Gespräch: non deve fermarsi l’huomo in una sola cosa, perche allora divien matto, bisogna aver mille cose, una 11 confusion nella testa.

Was sagst du zu meinem Philosophen und wie glaubst du daß ich, der alte Mambres, toujours faisant de profondes reflexions, gelächelt habe.

Heute abend haben wir Abschied genommen, mit der Versichrung daß ich ihn in Bologna, wo er im Quartier steht, auf meiner Rückreise besuchen wolle.

Ich schreibe nur so hin, es ist kalt und drausen am Camin essen Kaufleute von Fuligno, ich gehe von Zeit zu Zeit mich wärmen.

Auch hier ist allerley zu sehen das ich liegen laße, eh ich nach Rom komme mag ich die Augen nicht aufthun, das Herz nicht erheben. Ich habe noch drey Tage hin und es ist mir noch als wenn ich nie hinkäme.

|: Hier ein Paar Anmerckungen die weiter hervor gehören.

Der Wein will magre Nahrung an Bergen und viel Sonne haben in der Plaine wird er zu schweer. Die Feuchtigkeit die zu dringt kann nicht genug ausgekocht werden es giebt einen ungeschlachten Trank.

Bey Ferrara hab ich gesehen daß sie die Chausseen mit zerschlagnen Ziegelstücken überführen das thut recht gut und die alten Ziegeln die zu nichts nutze sind werden zu was gebraucht. Auch Garten wege zu machen sind sie gar gut so bald ich nach Hause komme will ich Versuche in beyden machen :|

Toskana scheint mir gut regiert, es hat alles so ein ganzes Ansehn. Es ist alles fertig und zum Nutzen und einem edlen Gebrauch.

Auf der Rückkehr wollen wirs näher ansehn.

Der Staat des Pabsts scheint sich zu erhalten weil er nicht untergehn kann.

Der See von Perugia ist ein schöner Anblick. Recht sehnlich wünsch ich mir jemanden von den meinigen an die Seite. Was ist der Herzog unglücklich daß andre Leidenschafften ihn von einer solchen Reise abhalten die er mit Bequemlichkeit und Freude machen könnte. 12

Wenn ich diese Reise noch einmal machte wüßt ich s auch nun beßer. Denn mit dem verschiednen Gelde, den Preisen, den Vetturinen, den schlechten Wirthshäusern ist es eine tag tägliche Noth, daß einer der zum erstenmal wie ich allein geht und ununterbrochnen Genuß suchte und hoffte 13 unglücklich 14 genug sich finden müßte. Ich habe nichts gewollt als das Land sehn auf welche Kosten es wolle und wenn sie mich auf Ixions Rad nach Rom bringen; so bin ich’s zufrieden. Wenn ich Tischbein gesprochen habe dann schildre ich die Italiäner überhaupt wie ich sie gesehn habe. Du magsts dann mit andern Schilderungen zu sammen halten.

Ich sudle erstaunlich verzeih es der Kälte und der Unbequemlichkeit meines Schreibtisches. Ich habe dir soviel gedacht diese zwey tage daß ich wenigstens etwas zu Papier bringen möchte.

Wenn man die erste poetische Idee daß die Menschen meist unter freyem Himmel lebten und sich nur manchmal aus Noth 15 in Hölen 16 retirirten noch realisirt sehn will; so muß man die Gebäude hier herum besonders auf dem Lande ansehn. Ganz im Sinn und Geschmack der Hölen.

Eine unglaubliche Sorglosigkeit haben sie per non invecchiarsi. So muß ich dir einmal eine Beschreibung eines Vetturin Fuhrwerckes machen und seine Genealogie wie ich mir sie ausgedacht habe, und es fällt keinem Menschen ein, diese Art Fuhrwerck zweckmäsiger, Menschen und Thiren bequemer und ihrem Besitzer vortheilhafter zu machen, und es kommt auf eine Kleinigkeit an, die sich in jedem andren lande vor funfzig Jahren gefunden hätte.

Nun Gute Nacht. Es geht nicht weiter. Ich bin dir herzlich zugethan und sehne mich recht zu dir; schon fängt mich der Schnee an zu ängstigen der sich bald mit Macht zwischen uns legen wird.

Gute Nacht.

  1. einer > Einer  ↑
  2. ung → das  ↑
  3. ansehn > Ansehn  ↑
  4. schuldigkeit > Schuldigkeit  ↑
  5. buen > bauen  ↑
  6. kl → gleich  ↑
  7. laßt > läßt  ↑
  8. Kommata mit Bleistift erg  ↑
  9. Kommata mit Bleistift erg  ↑
  10. das > Das (Bleistiftkorrektur)  ↑
  11. un > una  ↑
  12. Punkt erg  ↑
  13. sucht und hofft > suchte und hoffte (Bleistiftkorrektur)  ↑
  14. vor unglücklich get nicht  ↑
  15. Noch > Noth  ↑
  16. Holen > Hölen (Bleistiftkorrektur)  ↑

H: GSA 27/9


Das Tagebuch ist durchweg von Goethe eigenhändig geschrieben, mit unterschiedlich kräftiger schwarzer und blasserer, bräunlicher Tinte. Es besteht aus fünf »Stücken«, vergilbten Quartblättern von leicht differierender Größe: ca 142–170 × 207–215 mm.

Jedes »Stück« ist foliiert. Lose am Ende beiliegend zwei Blätter: der zum »Dritten Stück« gehörende Vergleichungs Kreis der italiänischen und teutschen Uhr (siehe S. 220) und ein Entwurf dazu.

Nicht enthalten sind bei den fünf »Stücken« die Zeichnungen, die Goethe auf Extrablättern anfertigte und teilweise im Tagebuch, anfangs mit Nummern versehen, angab; siehe den Abschnitt: Zum »Reise-Tagebuch 1786« gehörige separate Zeichnungen (S. 568–569).

Wie alle Freunde Goethes war zwar auch Charlotte von Stein über sein Reisevorhaben uninformiert geblieben, aber ihr allein wandte er sich im »Reise-Tagebuch« zu, das er ihr ausdrücklich widmete (siehe S. 175, 23) und am 18. September 1786 erstmals brieflich ankündigte (WA IV 8, 23): Ich habe ein treues Tagbuch geführt und das Vornehmste was ich gesehn was ich gedacht aufgeschrieben und nach meiner Rechnung kannst du es in der Mitte Oktbr. haben. 〈…〉 Sag aber niemanden etwas von dem was du erhältst. Es ist vorerst ganz allein für dich. Der geschätzte Empfangstermin deutet darauf hin, daß Goethe zunächst »Stück« 1 und 2 des Tagebuchs übersenden wollte. Dann scheint er sich anders besonnen und es erst aus Venedig, ergänzt um »Stück« 3 und 4, abgeschickt zu haben (siehe Tgb 13. Oktober; S. 286, 8–10). Am 14. Oktober 1786 beauftragte er seinen Diener Philipp Friedrich Seidel brieflich (WA IV 8, 36): Sage der Frau von Stein: das versprochene Tagebuch würde später kommen, weil es nicht mit der Post, sondern mit Fuhrleuten ginge. Diese Sendung aus Venedig stand jedoch am Jahresende versehentlich noch ungeöffnet in Goethes Haus (vgl seinen Brief an Philipp Friedrich Seidel vom 30. Dezember 1786), so daß seine Absicht, Frau von Stein schnellstmöglich eingehend zu informieren, verfehlt wurde, und er bereute (Brief vom 17.–20. Januar 1787; WA IV 8, 139): Warum schickt ich dir nicht das Tagebuch von jeder Station! Das fünfte und letzte »Stück« sandte Goethe am 12. Dezember aus Rom (siehe S. 318, 12–15), nachdem sich sein Vorhaben, das Tagebuch dort fortzuführen, nicht hatte verwirklichen lassen (an Charlotte von Stein, 7.–11. November 1786; WA IV 8, 47): 〈…〉 hier ⟨in Rom⟩ wollt ich es fortsetzen allein es ging nicht. Auf der Reise rafft man auf was man kann, jeder Tag bringt etwas und man eilt auch darüber zu dencken und zu urtheilen. Hier kommt man in eine gar große Schule, wo Ein Tag soviel sagt und man doch von dem Tage nichts zu sagen wagt. Und nochmals an Charlotte von Stein (17.–20. Januar 1787; WA IV 8, 139–140): In Rom konnt ich nicht mehr ⟨Tagebuch⟩ schreiben. Es dringt zu eine grose Masse Existenz auf einen zu, man muß eine Umwandlung sein selbst geschehen laßen, man kann an seinen vorigen Ideen nicht mehr kleben bleiben, und doch nicht einzeln sagen worinn die Aufklärung besteht.

Die Intention, die in Weimar verbliebene Empfängerin des Tagebuchs fortlaufend zu informieren, verband Goethe damit, sich selbst Aufzeichnungen für spätere Verwendungszwecke zu machen. Deshalb gab er Charlotte von Stein kund (14. Oktober 1786; WA IV 8, 30–31): Anfangs gedacht ich mein Tagebuch allgemein zu schreiben, dann es an dich zu richten und das Sie zu brauchen damit es kommunikabel wäre, es ging aber nicht es ist allein für dich. Nun will ich dir einen Vorschlag thun. / Wenn du es nach und nach abschriebst, in Quart, aber gebrochne Blätter, verwandeltest das Du in Sie und liesest was dich allein angeht, oder du sonst denckst weg; so fänd ich wenn ich wiederkomme gleich ein Exemplar in das ich hinein korrigiren und das Ganze in Ordnung bringen könnte. Umfassend redigiert wurde das »Reise-Tagebuch 1786« erst zwischen Ende 1813 und 1815 für den Abdruck innerhalb der Autobiographie »Aus meinem Leben. Zweyter Abtheilung Erster Theil: Italienische Reise. Auch ich in Arkadien« (Stuttgart, Tübingen 1816; der Titel »Italiänische Reise« erst in: Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Bd 27. Stuttgart und Tübingen 1829). Nach der Rückkehr von Italien benutzte Goethe es teilweise als Quelle für seine Artikelserie »Auszüge aus einem Reisejournal«, die 1788–1789 anonym in Wielands Zeitschrift »Der Teutsche Merkur« erschien.

Eine nach Goethes brieflichem Vorschlag angefertigte oder eine andersartige Abschrift muß zustande gekommen sein, denn er verweigerte sie Herder, der sie für seine Italienreise erbeten hatte: Die Abschrift meines Reise Journals gäbe ich höchst ungerne aus Händen, meine Absicht war sie ins Feuer zu werfen. (Ende Juli/Anfang August 1788; WA IV 9, 8) Diese Absicht wurde wohl später noch verwirklicht, denn vom »Reise-Tagebuch 1786« ist keine Abschrift überliefert. Caroline Herder konnte es »nach 1791« lesen (HB 6, 311); ob abschriftlich oder original, läßt sich nicht ausmachen. Auch wann und wie Goethe seine Handschrift von Charlotte von Stein zurückerhalten hat, ist nicht mehr zu rekonstruieren.

Die fünf »Stücke« des Tagebuchs sind bis zum Herbst 1996 (bis zur Verfilmung für den unter D genannten Faksimiledruck) eingebunden gewesen in einem ca 3 mm dicken braun-beige marmorierten Pappeinband. In Golddruck steht auf dem Rücken des nun lose beiliegend aufbewahrten Einbandes, zwischen horizontalen Zierleisten, auf schwarzem Untergrund: »Italiänische / Reise. / 1786.« Genaues Alter des Einbandes und des Aufdrucks sind unbestimmbar. Sie scheinen aus der zweiten Hälfte des 19. Jh herzurühren. Die Innenseiten des Einbandes bestehen aus leicht grauem, gröberem Papier. Auf dem Nebenblatt der vorderen Innenseite steht rechts oben mit Rötel der Vermerk: 24.


Erstes Stück:

33 Quartblätter, ca 170 × 210 mm, einschließlich des Titelblatts. Vergilbtes Schreibpapier, am rechten Rand meist etwas ungerade beschnitten. Vertikal auf Mitte gebrochen.

Die Zählung, mit Bleistift und jeweils Vs rechts oben, beginnt nach dem Titelblatt und überspringt das folgende, unbeschriebene Blatt. Außerdem sind unbeschrieben: Titelblatt Rs, Bl 23 Rs (letztes Blatt der Note a), Bl 27 (zwischen Note c und Note d), Bl 31 Rs (Schlußblatt).

Auf ganzer Breite beschrieben ist Bl 18 (d. 9 Sept. 86 Abends. bis G; siehe S. 175,20–176,6). Ansonsten wurde zunächst nur die rechte Hälfte der gebrochenen Blätter beschrieben und die linke dann für Ergänzungen genutzt. Die Ergänzung d 6. S. (S. 169,9) wurde erst mit Bleistift geschrieben und dann mit Tinte nachgezogen.

Innerhalb des Textes auf Bl 26 Rs Zeichnung: Fig 1 und 2, 80 × 50 mm, Feder mit schwarzer Tinte (S. 180; Corpus V B, Nr 50).


Zweytes Stück:

35 Quartblätter, einschließlich des Titelblatts. Papier, Format und Brechung wie im »ersten Stück«.

Die Zählung, mit Bleistift und jeweils Vs rechts oben, beginnt auf dem Titel und dann neu auf dem Blatt mit dem Eintrag Trent d. 10 Sept. (S. 187). Dieses Blatt, wie auch das folgende, trägt zweifache Paginierung: 1 und 5 bzw. 2 und 6. Unpaginiert sind das Schlußblatt und je ein unbeschriebenes Blatt vor Bl 21 (vor Note a; S. 200) und vor Bl 24 (vor Note d; S. 202). Letzteres ist zudem am oberen Rand unaufgeschnitten.

Ferner sind unbeschrieben: Titelblatt Rs, Bl 2 Rs (Vs: Übersicht der Stationen) und Bl 3–4 der ersten Zähleinheit.

Auf ganzer Breite beschrieben ist Bl 26, Verzeichniß der Gebirgsarten (S. 204). Ansonsten überwiegend nur rechtsseitig beschrieben, in der linken Hälfte gelegentliche Ergänzungen. Bl 15 Vs Ergänzung mit Bleistift: unter dem 45 Gr. 50 Min (S. 196,25).

Innerhalb des Textes, auf der linken Hälfte von Bl 3 Rs (der zweiten Zähleinheit) stark verblaßte Zeichnung mit Bleistift (ca 100 × 75 mm; Faksimile auf S. 189; Corpus VI A, Nr 273, dazu der Vermerk: »Nicht reproduzierbar.«; auch in WA III 1 nicht abgebildet), zur Veranschaulichung des Satzes (S. 188,14–16): Uber lange niedrige Lauben sind die Stöcke gezogen und die blauen Trauben hängen gar zierlich und reich von der Decke herunter.


Drittes Stück:

53 paginierte Kleinquartblätter und unpaginiertes Titelblatt; geripptes Papier, auf voller Breite beschrieben, nur schmaler linksseitiger Rand. Format bis Bl 29: ca 153 × 215 mm; ab Bl 30: ca 142 × 207 mm.

Die Paginierung, mit Bleistift und jeweils Vs rechts oben, springt von 15 auf 17. Das unpaginierte Bl 16 (150 × 217 mm) mit der inkorrekten, nicht eigenhändigen Bleistiftaufschrift »gehört zu pag 66 Rückseite« und mit dem Vergleichungs Kreis der italiänischen und teutschen Uhr (S. 220) »fand sich, nebst einem ⟨mittels Bleistift ausgeführten⟩ Entwurf auf grauem Packpapier ⟨ca 210 × 270 mm⟩, lose in einem kleinen dies Thema umfassenden Convolut vor« (WA III 1, 366). Der mit Zirkel und Tinte gezogene Vergleichungs Kreis hat einen Durchmesser von 49 mm, der handgezeichnete unregelmäßige Entwurfskreis von ca 85 mm. Die Stundenangaben im Kreis und die darüber bzw darunter stehenden Worte Mittag und Mitternacht sind mit Bleistift eingetragen. Der Entwurf ist stark vergilbt und liegt zusammen mit Bl 16 der Handschrift zum »Reise-Tagebuch 1786« am Ende gesondert bei.

Unbeschrieben sind Titelblatt Rs, Bl 15 Rs (nach: Ein Caligula pp. ⟨S. 219,15⟩), Bl 20 Rs (nach: und wird in der Zukunft dienen. ⟨S. 225,4–5⟩), Bl 21 Rs (nach Nr 35 im Verzeichniß der mitgenommen Steine. ⟨S. 225,19⟩) und am Ende Bll 47 Rs bis 53.

Auf Bl 17 Vs mit Bleistift die Ergänzung in der ietzigen Jahrszeit (S. 221,25).

Innerhalb des Textes auf Bl 33 Vs Zeichnung, 35 × 37 mm, Feder mit schwarzer Tinte (S. 233; Corpus VI A, Nr 118).


Viertes Stück:

61 Kleinquartblätter, ca 143 × 210 mm. Papier und Zeilenbreite wie »Drittes Stück«.

Die Zählung, mit Bleistift vorgenommen, beginnt nach dem Titelblatt und befindet sich bis Bl 54 rechts oben, dann links unten.

Leer sind Titelblatt Rs, ein unpaginiertes Blatt nach Bl 8 (nach: Schon die drey Tage die ich hier bin; S. 254,11) und Bll 55 Rs, 56 Rs und 57 Rs bis 59. Mit Bleistift ergänzt auf Bl 31 Vs (S. 271,3): (Erygnium maritimum.)

Zeichnungen innerhalb und am Ende des Textes:

Bl 6 Rs (S. 252): Säulen der Kolonnaden des Dogenpalastes in Venedig, 22 × 40 mm, Feder mit schwarzer Tinte; Corpus VI A, Nr 136.

Bl 23 Rs (S. 262): Gebälk vom Tempel des Antoninus und der Faustina in Rom, ca 165 × 143 mm, durchkopierte Umrißzeichnung nach Palladio (siehe Erläuterung 263,7–8) mit Bleistift, stark verblichen; Corpus VI A, Nr 132 (mit dem Vermerk: »Nicht reproduzierbar.«); auch in WA III 1 nicht abgebildet.

Bl 55 Vs (S. 287): Avocato Reccaini. Ca 210 × 143 mm, Bleistift und Feder mit Tusche und Bister; mit Tinte betitelt, mit Bleistift der Zusatz ad pag. 15. (= S. 258,20–24); Corpus VI A, Nr 119; in WA III 1 nicht abgebildet.

Bl 56 Vs (S. 288): Profil der Mauern bey Palestrina. 60 × 143 mm, gezeichnet und betitelt mit Feder und Bister; mit Bleistift der Zusatz ad pag. 43. (= S. 278,33–279,4); Corpus VI A, Nr 137; in WA III 1 nicht abgebildet.


Fünftes Stück:

36 Kleinquartblätter, einschließlich des Titelblatts, bis Bl 26 ca 146 × 214 mm, ab Bl 27 ca 143 × 210 mm. Papier und Zeilenbreite wie »Drittes Stück«. Paginierung mit Bleistift und jeweils Vs links unten.

Unbeschrieben sind Titelblatt Rs, Bl 2 (gleich auf das Titelblatt folgend), Bl 34 Rs (nach dem letzten Tgb-Eintrag), Bl 35 Rs (nach Gesteinsverzeichnis) und Bl 36.

Auf Bl 16 Vs mit Bleistift erg 8 und NB auch findet sich reiner Gypsspat 9 (S. 303,11). Außerdem im gesamten »Stück« zahlreiche Korrekturen mit Bleistift.


Notizen und Entwürfe zu H:

Auswahlweise mitgeteilt innerhalb der Paralipomena zu IR 1 in WA I 30, 297–300. Zu ihnen gehört auch der unter »Drittes Stück« angeführte Entwurf zum (S. 220 abgebildeten) Vergleichungs Kreis der italiänischen und teutschen Uhr.


D:

Friedrich Wilhelm Riemer: Mittheilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 208–213 und 219 (zitathafte Auszüge)

SchrGG, Bd 2: Tagebücher und Briefe Goethes aus Italien an Frau von Stein und Herder. Mit Beilagen. Hrsg von Erich Schmidt. Weimar 1886. S. 9–214 (vollständiger Erstdruck, aber ohne die zum »Reise-Tagebuch 1786« gehörigen separaten Zeichnungen)

WA III 1, 143–331, udT: Tagebuch der Italiänischen Reise für Frau von Stein. (ohne die dazugehörigen Gesteinsverzeichnisse und separaten Zeichnungen)

Johann Wolfgang Goethe: Reise-Tagebuch 1786 (Italienische Reise). Bd 1–2. Hrsg von Konrad Scheurmann und Jochen Golz mit Transkription von Wolfgang Albrecht. Mainz 1997 (Faksimiledruck von H ohne die separaten Zeichnungen und ein Beiheft, lose beiliegend das Blatt mit dem Vergleichungs Kreis der italiänischen und teutschen Uhr und der Entwurf dazu)



Zum »Reise-Tagebuch 1786« gehörige separate Zeichnungen


Einen Teil der Zeichnungen, die auf der Reise nach Rom entstanden, numerierte Goethe und sandte sie zusammen mit dem »Reise-Tagebuch«, worin sie – meist mit Nummernangabe – erwähnt sind, an Charlotte von Stein. 1788, nach der Heimkehr, vereinigte er die Hauptmasse der in Italien angefertigten Zeichnungen zu einem gehefteten Sammelband (beschrieben von George von Graevenitz in: GJb 1911, S. 12–18), zu dessen erster Abteilung die nachfolgend aufgelisteten Zeichnungen gehört haben. Dieser Sammelband ist dann, zwischen den beiden Weltkriegen, im Zuge von Neuordnungen des Goethe-Nachlasses aufgelöst worden.

Der nachstehenden Abfolge entsprechend finden sich die Zeichnungen, als Abbildung 1–15, nach S. 321 des Textbandes.

Wenn nicht anders angegeben, sind die Beschriftungen eigenhändig mit Bleistift.


No 1 Posthaus Zwota

MSWK: InvNr 145. Corpus II, Nr 1.

174 × 305 mm, blaugraues Papier mit Stockflecken. Bleistift, Kohle. Beschriftung Rs.


No 2 Donau

MSWK: InvNr 146. Corpus II, Nr 5; dort betitelt: Donau bei Regensburg.

186 × 316 mm, weißes Papier. Bleistift (gelöscht), Feder mit Tusche.


No. 2b Donau

MSWK: InvNr 146 Rs. Corpus II, Nr 5; dort betitelt: Kalkfelsen bei Saal a. d. Donau.

Auf No. 2 Rs. Bleistift.


3. Cochl

MSWK: InvNr 147. Corpus II, Nr 7; dort betitelt: Kochelsee-Ufer.

186 × 307 mm, weißes Papier, stark vergilbt. Bleistift.


No 3b gegen den Cochl. See

MSWK: InvNr 147 Rs. Corpus II, Nr 7; dort betitelt: Kochelsee-Ufer von entfernterem Standpunkt.

Auf No 3 Rs. Bleistift.


No 4 Am Walch See

MSWK: InvNr 148. Corpus II, Nr 9; dort betitelt: Walchensee-Ufer.

174 × 308 mm, blaugraues Papier mit Stockflecken. Bleistift. Beschriftung Vs.


No. 5 Cirl

MSWK: InvNr 149. Corpus II, Nr 10; dort betitelt: Vom Gebirge umschlossenes Tal bei Zirl.

174 × 309 mm, blaugraues Papier mit Stockflecken. Bleistift. Beschriftung Vs.


Brenner

MSWK: InvNr 150. Corpus II, Nr 11; dort betitelt: Gegen den Brenner. (Es ist aber nur noch der Name zu erkennen.)

186 × 305 mm, braunes Papier. Bleistift, Kohle. Beschriftung Vs (Titel) und RS: 6.


Brenner

MSWK: InvNr 152 Rs. Corpus II, Nr 12; dort betitelt: Brennerpaß.

188 × 306 mm, stark vergilbtes, einst weißes Papier. Bleistift. Bei der Beschriftung noch eine unleserliche Zahlenangabe.


Roveredo

MSWK: InvNr 151. Corpus II, Nr 13; dort betitelt: Rovereto a. d. Etsch.

186 × 315 mm, weißes Papier. Bleistift, Feder mit Tusche, Tuschlavierung. Beschriftung Rs (Titel) und Vs: 7. (Rs findet sich ferner die kaum noch erkennbare Skizze einer mehrjochigen Brücke.)


Hafen von Torbole

MSWK: InvNr 156. Corpus II, Nr 15; dort betitelt: Hafen Torbole am Gardasee.

188 × 306 mm, vormals weißes und jetzt stark vergilbtes Papier. Bleistift. Beschriftung Rs (Titel) und Vs: 8.


Lago di Garda

MSWK: InvNr 153. Corpus II, Nr 14; dort betitelt: Gardasee, vom Hafen Torbole gesehen.

188 × 306 mm, vormals weißes und jetzt stark vergilbtes Papier. Bleistift. Beschriftung Rs (Titel) und Vs: 9.


L. d. G.

MSWK: InvNr 152. Corpus II, Nr 12; dort betitelt: Gardasee mit Riva, Monte Brione und Torbole.

188 × 306 mm, weißes Papier mit braunen Farbflecken. Bleistift. Beschriftung Vs: Titel und 10.


Castel di Malsesine al Lago di Garda

MSWK: InvNr 154. Corpus II, Nr 16; dort betitelt: Castell Malcesine am Gardasee.

186 × 309 mm, ursprünglich weißes, vergilbtes Papier. Bleistift. Beschriftung Vs: Titel und 11.


Venedig

MSWK: InvNr 155. Corpus II, Nr 22; mit gleichem Titel.

187 × 314 mm, graubraunes Papier mit Stockflecken. Bleistift, schwarze Kreide. Beschriftung Rs. Laut WA III 1, 364 muß früher noch die Bezifferung erkennbar gewesen sein: 12.

unsre Herbergen] Nach Zaniboni (Bd 1, S. 248) in Levane und La Camoccia.

zweyte Epoche meiner Reise] Siehe zu 286,20–21.

unzählichmal beschrieben] »Keine Stadt kann sich rühmen, so viele und so große Geschichtschreiber gehabt zu haben, als Florenz.« Aber »es ist zu bedauren, daß sich noch keiner an eine ordentliche zusammenhängende Geschichte gewagt« (Volkmann, Bd 1, S. 452, Fußnote).

Lustgarten Bovoli] Giardini di Boboli aus dem 16. Jh, »der ideale Lustgarten der Renaissance« (Julius R. Haarhaus: Auf Goethes Spuren in Italien. Bd 2. Leipzig 1897, S. 9), gelegen am Palazzo Pitti, einer der reichhaltigsten Kunstsammlungen in Florenz; siehe Volkmann, Bd 1, S. 501–511. »Er ist 〈…〉 mit vielen Abwechselungen und verschiednen Vertiefungen versehen. Man sieht hier große Alleen, kleine Lustwäldchen, Bluhmenparterre, Rasenstücke, Grotten, Fontänen, Statuen, und überhaupt die Kunst mit der Natur aufs angenehmste verbunden.« (Ebenda, S. 511.)

Dom] Santa Maria del Fiore, 1296 begonnen, 1434 mit einer vielgerühmten Kuppel von Filippo Brunelleschi (1379–1446) fertiggestellt; Volkmann, Bd 1, S. 457–461. Äußerlich war der Dom entstellt, da der 1587 entfernte Fassadenschmuck erst im letzten Drittel des 19. Jh restauriert wurde.

Batisterium] Il Battistero (Taufkirche), ein achteckiger romanischer Bau aus dem 11. Jh, mit berühmten Bronzetüren von Lorenzo Ghiberti (1378–1455); Volkmann, Bd 1, S. 461–462.

Folge von glücklichen Regierungen] Seit dem frühen 15. Jh, nachdem die Familie Medici langjährige Machtkämpfe zu ihren Gunsten entschieden hatte. Als diese Familie 1737 ausstarb, fiel die Toscana an die Habsburger. Siehe auch zu 309,17.

neulich] Tgb 22. Oktober 1786; S. 305,6–12.

das alte Meer] Mittelmeer.

Leim Boden] Lehmboden (IR 1; WA I 30, 176).

Schilderung ihres Carackters] Nicht erfolgt.

Solteln] Sotteln (IR 1; WA I 30, 177): regionale, unter anderem thüringische, Bezeichnung für angehäufte Ackerreihen.

gäten] Jäten.

Plaine] Ebene.

Splint] Kern (IR 1; WA I 30, 176); eigentlich die weiche Holzschicht zwischen Rinde und Kern.

das türckische Korn] Siehe zweite Erläuterung zu 179,6.

Dogan Einrichtung] Zoll. Die Toscana grenzte an den Kirchenstaat, mit dessen Stagnation Goethe sie in IR 1 (WA I 30, 176) lobend vergleicht.

che bis s’invecchia] Was denkt ihr viel! der Mensch muß niemals denken, denkend altert man nur. (IR 1; WA I 30, 178.)

non bis testa] Der Mensch muß sich nicht auf eine einzige Sache heften, denn da wird er toll, man muß tausend Sachen, eine Confusion im Kopfe haben. (IR 1; WA I 30, 178–179.)

Mambres] Mambrès: Gegenspieler von Moses in Voltaires satirischem Märchen »Le taureau blanc«. Nach 1780 hatte Goethe sich gesprächsweise und brieflich wiederholt scherzhaft als »weiser Mambres« bezeichnet.

toujours bis reflexions] »Ständig in tiefem Nachdenken«.

gelächelt habe] In IR 1 ist das Gespräch noch weiter ausgeführt (WA I 30, 179–181).

Anmerckungen die weiter hervor gehören] Die erste, über den Wein, zu S. 308,7–9 und wohl auch zu S. 188,13–18; die zweite, über Ferrara, zu S. 293,27–294,29.

ungeschlachten] Wilden, unreinen.

Chausseen bis Garten wege] Goethes Interesse an diesen Belangen war auch dienstlich, seit ihm am 19. Januar 1779 die Direktion des Landstraßenbauwesens übertragen worden war, die er jedoch nach der Rückkehr aus Italien niederlegte.

überführen] Überdecken.

gut regiert] Seit 1765 von Großherzog Leopold, dem späteren Kaiser Leopold II.

näher ansehn] Auf der Heimreise weilte Goethe vom 29. April bis zum 11. Mai 1788 in Florenz.

weil er nicht untergehn kann] Zugespitzter in IR 1: weil ihn die Erde nicht verschlingen will (WA I 30, 176).

See von Perugia] Lago di Perugia oder Lago Trasimeno, nach der antiken Bezeichnung Trasimenus lacus.

Herzog bis andre Leidenschafften] Seit dem Beitritt zum sogenannten Fürstenbund, der 1785 zunächst zwischen Preußen, Sachsen und Hannover gegen habsburgische Expansionsbestrebungen geschlossen worden war, engagierte sich Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (gegen Bedenken Goethes und anderer Minister) zunehmend außenpolitisch; 1788 übernahm er in der Garnison Aschersleben ein preußisches Regiment. Gemeint sind wohl zudem Amouren des Herzogs.

Vetturinen] Siehe zu 305,27.

Ixions Rad] Ein Feuerrad, auf das der mythische griechische König in der Unterwelt gebunden wurde, weil er eine frevelhafte Liebe zu Zeus’ Gemahlin Hera gehegt und sich dessen auch noch gerühmt hatte.

die erste poetische Idee bis retirirten] Geschichtsvorstellung, die unter anderem von Herder (»Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit«, Teil II, Buch 10) näher ausgeführt wurde.

per non invecchiarsi] »Um nicht zu altern«, und zwar durchs Denken; siehe zu 308,28–29.

Beschreibung bis Genealogie] Vorgelegt in IR 1, zwischen den Abschnitten zu Perugia und Terni (WA I 30, 187): Das Fuhrwerk der Vetturine, welches noch Sedia, ein Sessel heißt, ist gewiß aus den alten Tragsesseln entstanden, in welchen sich Frauen, ältere und vornehmere Personen von Maulthieren tragen ließen. Statt des hintern Maulthiers, das man hervor neben die Gabel spannte, setzte man zwei Räder unter, und an keine weitere Verbesserung ward gedacht.

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 25.10.1786 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_1140.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 306–310 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. – (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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