BuG: BuG II, A 2242
Weimar Mitte Dez. 1784

An Knebel 15. 12. 1784 (WA IV 6, 407)

Weimar Mitte Dez. 1784

Die Stein und Herder sind mir vom grösten Werth und sind beynahe meine einzigen hiesigen Capitale von denen ich Zinsen ziehe.

Sophie Becker, Reisetagebuch 16. 12. 1784 (Karo-Geyer S. 83)

Weimar Mitte Dez. 1784

Hierzu kommt nun auch, daß die berühmtesten Männer, statt gemeinschaftlich an die Herabstimmung des steifen Umganges ihrer Mitbürger zu arbeiten, sich einander selbst sorgfältig aus dem Wege gehen. Wieland sieht nur sich, Goethe sich, und Herder desgleichen. Werden sie alle drei zugleich wohin gebeten, wie Bode es bisweilen in der Gräfin Bernstorff Hause angestellt hat, so hat keiner Geist und Leben.

Caroline Herder an J. G. Müller 12. 12. 1784 (Prot. Monatsbll. 14, 106)

Weimar Mitte Dez. 1784

Goethe macht uns je länger je glücklicher durch seine große Seele und sein brüderliches Herz; dies ist nebst unserm lebendigen Reichthum im Haus das Beste, was wir haben.

Herder an F. H. Jacobi 20. 12. 1784 (Düntzer3 2, 261)

Weimar Mitte Dez. 1784

Hamanns Brief ist Goldes werth ... Ich habe Goethe den Brief communicirt, und er hat ihm so viel Freude gemacht, wie mir: wir denken in jeder Zusammenkunft voll treuer Liebe Deiner, und haben uns, meine Frau mit eingeschlossen, an Deinem Bilde, das in Goethens Saal steht, als an einem Denkmal Deiner Gegenwart gelagert ...

Ich befinde mich seit geraumer Zeit in großer Schwachheit des Leibes und Geistes ... Goethe besucht mich fleißig, und seine Gesellschaft erquickt mich wie Balsam ...

Ich fürchte ... nicht ich, sondern Du irrest Dich an dem, was Spinoza will ... Goethe hat, seit Du weg bist, den Spinoza gelesen; und es ist mir ein großer Probierstein, daß er ihn ganz so verstanden, wie ich ihn verstehe ...

Goethe macht eine Oper im Italiänischen Geschmack [Scherz, List und Rache], die allerliebst sein wird.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_2242 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_2242.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 504 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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