BuG: BuG II, A 252
Weimar 7. 11. 1777

Wieland an Merck 8. 11. 1777 (Wagner2 S. 111)

B2 181

Weimar 7. 11. 1777

Eine große Bitte! von Göthen und mir gemeinschaftlich. Sie haben doch schon das große opus des jungen Cramers – Klopstock, in Fragmenten aus Briefen von Tellow an Elisa, Hamburg 226 in gr.8. Preis 1 Rthlr. Ohnezweifel werden Sie – so wie ich Armer! – eine Anzahl von Exemplarien in Commission bekommen haben. Genug, Sie haben es unfehlbar, und wir bitten Sie nun mit aufgehobenen Händen um eine Recension desselben, aber um eine Recension, daß der König und die Königin sagen sollen, liebes Löwchen, brülle noch einmal! – Hier ist doch wieder einmal Gelegenheit ein Meisterstück zu machen – eine Recension, die Ihnen so viel Ehre machen soll als die beste Composition von der Welt – kurz, eine Recension, wie nur Sie allein eine machen können. Göthe sagt: Sie sollen nicht bloß die Seide draus ausbrennen, sondern das Metall selbst so lange durchs Feuer gehen lassen, und so lange schmelzen, scheiden und läutern, bis vom ganzen Werk nichts als der Titel Klopstock übrig bleibe ... Ich war gestern Nachmittag bey Göthen auf seinem Altan. Kein lieberes, sich wärmer an einen anlegendes, oder wie die Schwaben sagen, einen mehr anheimelndes Plätzchen auf Gottes Boden müßen Sie nie gesehen haben. Es ist recht als ob Göthens Genius das alles von Jahrhunderten her so angelegt, gepflanzt und gepflegt hätte, damit ers einst in Weimar völlig und fertig fände und sich nur hineinzulegen brauchte. Wenn doch nur Merck izt bey uns wäre, und das auch sehen und nießen könnte, sagte ich – das hier! – und dies dort! Das wäre so was für ihn! – Sey ruhig, er wird schon kommen, sagte Göthe, und die Gewisheit, womit er’s sagte, machte, daß ich Sie schon halb gegenwärtig fühlte, und etwas von der Wonne vorausgenoß, die mir Ihre Gegenwart und das Coexistiren mit Ihnen und Göthe an irgend einem frohen Morgen oder Abend auf diesem Altane schaffen wird.

An Charlotte v. Stein 8. 11. 1777 (WA IV 3, 183)

Weimar 7. 11. 1777

Gestern von Ihnen gehend hab ich noch wunderliche Gedancken gehabt.

Literaturverweis/Erläuterung

Weimar 7. 11. 1777

Session; vgl. AS 1, LXXI

An Charlotte v. Stein 7. 11. 1777 (WA IV 3, 183)

Weimar 7. 11. 1777

Heut ist Conseil, ich weis nicht wann ich Sie sehn kann.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_0252 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_0252.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 41 f. (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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