Tagebucheintrag:
GT, Nr. 1008
11. Januar 1782, Freitag, Weimar
Zitierhinweis
Online-Edition:
GT I, 11.1.1782 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_1008.
Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 130 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. 547 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
H: GSA 27/7–8
Das Tagebuch ist von Goethe eigenhändig geschrieben. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich im ersten Band eines zweibändigen vorgedruckten Kalenders mit dem Titel: »Gothaisch-verbesserter / Schreib- / Calender / auf / das Jahr 1782. / Mit Sr. Herzogl. Durchl. zu Sachs. Gotha / gnädigstem Privilegio. / [Wappen] / Gotha, / zu haben bey Johann Christoph Reyhers sel. / Wittwe und Erben.«
Bd 1: Januar – Juni (Tgb-Eintragungen Januar-Juni)
Die Druckseiten des Kalenders (112 × 186 mm) paginiert von »4« bis »209«.
Beschriebene Blätter: 43
Bd 2: Juli-Dezember (keine Eintragungen)
Die Druckseiten des Kalenders (112 × 186 mm) paginiert von »212« bis »423«.
Brauner französischer Ledereinband (115 × 190 × 3 mm). Auf der Vorderseite beider Bände ein achteckiges Titelschild mit der Aufschrift 1782. a bzw 1782. b. von Goethes Hand. Auf der Vorder- und Rückseite eingeprägt eine Ornamentleiste, Silberdruck. Der Rücken von Bd 1 oben eingerissen. Goldschnitt. Die bedruckten Kalenderseiten aus festem, die Innenseiten des Einbands aus dünnerem geripptem Schreibpapier. Fadenheftung.
Inhalt des »Gothaisch-verbesserten Schreib-Calenders« 1782:
Ks 1: Titelblatt des Kalenders
Ks 2 leer
Ks 3–37: Kalender für Januar
Ks 3: Aufschrift des Monatsnamens
Ks 4–35: auf der linken Seite die Daten zu jeweils zwei Tagen und Raum für Eintragungen; von oben nach unten: Seitenzahl, Monatsname, Vermerk über Sonnen- und Mond- auf- und -untergang, Datum, abgekürzter Wochentag und Heiligenname des ersten und ab Seitenmitte des zweiten Tages; neben den Heiligennamen gegebenenfalls Angaben über die Mondphasen; auf der rechten Seite Raum für Eintragungen; am Außenrand der linken und rechten Kalenderseite jeweils drei Spalten mit der Überschrift »thlr.«, »g⟨r⟩«., »pf.«
Ks 36: »Recapitulatio der Einnahme.«
Ks 37: »Recapitulatio der Ausgabe.«
Ks 38 leer
Ks 39–421: Kalender für Februar bis Dezember; jeweils wie für den Monat Januar beschrieben
Ks 422–423: »Rekapitulation vom ganzen Jahr.«
Ks 424–431 (unpaginiert): Kalenderanhang (»Das Hofgericht zu Jena«; kalendarische und astronomische Angaben; »Post-Bericht«, Zinstabellen für Taler und Gulden)
Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:
Schwarze, zum Teil ins Braune verblaßte Tinte.
Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):
11.–12. Januar: (Früh bis Nach Hause.)
19.–20. Januar: (Den Morgen bis nicht wohl.) ⟨19. Januar:⟩ (Jeder Stand bis erzeugen.)
5. Februar: (Aufnahme bis in der ▭ )
2. Juni: (in die Stadt bis geschlafen.)
10. Juni: (War Kalb bis Entlassung.)
In der Tgb-Eintr 12. Januar W. mit Bleistift ergänzt durch »edels« (Kanzler von Müller?). Bleistiftvermerke in Bd 1 »1782. a«:
Auf dem linken vorderen Vorsatzblatt links oben »43 Bl«, links unten der Signaturvermerk »27/7«, auf dem rechten vorderen Vorsatzblatt Vs rechts unten »7«.
Bleistiftvermerke in Bd 2 »1782. b«:
Auf dem linken vorderen Vorsatzblatt links unten der Signaturvermerk »27/8«, auf dem rechten vorderen Vorsatzblatt Vs rechts unten »8«.
D:
Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 140–153 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1780. 1781. 1782. In: Die Grenzboten 33 (1874), 2. Semester, 4. Bd, Nr 43. S. 128–129 (Auszüge)
Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 251–260 WA III 1, 134–141, udT: 1782., und in den Lesarten dazu, WA III 1, 363
mit ♃ gessen] Laut FB 11. Januar 1782 speiste Carl August mittags separat mit einer Person.
Wieder einmal eine radikale Erklärung gehabt] Goethe artikulierte wohl deutlicher als sonst (vgl Tgb 7. Juni 1776, 1. Februar und 2. August 1779) sein Mißbehagen an der Ausgabenpolitik Carl Augusts; siehe die Erläuterung zu 124,32–33, vgl die vierte Erläuterung zu 10. Januar 1781. Siehe Auguste Charlotte von Liechtenstein an Johann Eustachius von Goertz, 16. Januar 1782 (BG 2, 341; GG, Nr 612): »Göthe n’est plus à ses yeux cet homme universel, 〈…〉 il ne le consulte plus et ne l’envisage que comme un homme de lettres, fait pour son amusement 〈…〉.« (»Goethe ist in seinen [Carl Augusts] Augen nicht mehr der allumfassend gelehrte Mensch, er zieht ihn nicht mehr zu Rate und betrachtet ihn nur als einen Literaten, der ihn unterhalten soll«.)
Zu ☉] Siehe Brief an Charlotte von Stein, wohl 11. Januar 1782 (WA IV 7, 273; Datierung nach BGS 1, 349): Auf einen Augenblick will ich kommen 〈…〉.
in der Stadt geschlafen] Wohl im Fürstenhaus.