Briefe an Goethe: RA 1, Nr. 183
Von Bürgermeister und Rat der Stadt Jena, Johann Jakob Heinrich Paulssen, Karl Christian Friedrich Hochhausen

12. März 1784, Jena

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Mit dem wärmsten Gefühl
verehren wir und hiesige
Bürgerschaft, in wahrer
Ehrfurcht, die auf höchst-
Ihro herzogℓ. Durchlaucht
huldreichste Adprobation von
Ew. p. zur Erhaltung derer
durch ganz außerordentℓ. Wassers Noth und un-
glückliche Eisfarth in die gröste Bedräng-
niß versetzten Bewohner
hiesiger Vorstadt getrof-
fene rühmlichsten besten und glücklichsten Veran-
staltungen. Ueber den
baldigen und erwünschtesten
Ausgang hochdero ruhm-
vollen Bemühungen ganz von
Freude belebt, und ueber die herrlichsten
auch geschwindesten Vorkehrungen
eines so preiswürdigsten Mi-
nisters von submisser Ver-
ehrung ganz entflammt,würde uns
doch der Gedanke beunru- | 2 |
higen, daß wir nicht im
Stande die Empfindungen
unserer Dankvollen Seelen nur mit Worten
in ganzen Umfange zu schil-
dern, wann nicht von Ew p
gn. Gesinnungen versichert,
wir mit Zuversicht hoffen
könnten, hochdieselben wer-
den dieses Unvollkommene
in Gnaden – und als ein Zei-
chen des lebhafftesten Ge-
fühls vermerken. Ew p
gn. Augenmerks uns
würdig darzustellen, soll
unsere erste Pflicht seyn,
und unser eifrigster Wunsch
ist der: die Vorsehung be-
glücke Ew p preiswürdige
Rathschläge zur Freude des | 3 |
besten Landesfürsten,
für deßen Höchstes Wohl-
ergehen wir unabläßig flehen,
zum beabsichtigten Besten u.
Erhaltung getreuer Unterthanen u.
zu Hochdero eigenen Ver-
gnügen. In tiefer Ernie-
drigung und Ehrfurcht
sind wir
bis an das Ziel unsrer Tage
Ew p



    unterth. gehorsamste
   Bürgermeister u.
   Rath das.
   

   



   An
des Herrn Geh. Rath
   von Goethe
   Hochwohlgebℓ.

S: Stadtarchiv Jena  D: Koch, in: Wiss. Zeitschr. Universität Jena. Gesellschaftswiss. Reihe 2 (1952/53) 99f.  B: -  A: -  V: Konzept 

Dank für die von G. eingeleiteten Maßnahmen zur Unterstützung der von der Hochwasserkatastrophe am 28./29. Februar 1784 betroffenen Jenaer Bürger.

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 Mit dem wärmsten Gefühl verehren wir und hiesige Bürgerschaft, in wahrer Ehrfurcht, die auf höchstIhro herzogℓ. Durchlaucht huldreichste Adprobation von Ew. p. zur Erhaltung derer durch ganz außerordentℓ. Wassers Noth und unglückliche Eisfarth in die gröste Bedrängniß versetzten Bewohner hiesiger Vorstadt getroffene rühmlichsten besten und glücklichsten Veranstaltungen. Ueber den baldigen und erwünschtesten Ausgang hochdero ruhmvollen Bemühungen ganz von Freude belebt, und ueber die herrlichsten auch geschwindesten Vorkehrungen eines so preiswürdigsten Ministers von submisser Verehrung ganz entflammt,würde uns doch der Gedanke beunru| 2 |higen, daß wir nicht im Stande die Empfindungen unserer Dankvollen Seelen nur mit Worten in ganzen Umfange zu schildern, wann nicht von Ew p gn. Gesinnungen versichert, wir mit Zuversicht hoffen könnten, hochdieselben werden dieses Unvollkommene in Gnaden – und als ein Zeichen des lebhafftesten Gefühls vermerken. Ew p gn. Augenmerks uns würdig darzustellen, soll unsere erste Pflicht seyn, und unser eifrigster Wunsch ist der: die Vorsehung beglücke Ew p preiswürdige Rathschläge zur Freude des| 3 | besten Landesfürsten, für deßen Höchstes Wohlergehen wir unabläßig flehen, zum beabsichtigten Besten u. Erhaltung getreuer Unterthanen u. zu Hochdero eigenen Vergnügen. In tiefer Erniedrigung und Ehrfurcht sind wir bis an das Ziel unsrer Tage Ew p

  unterth. gehorsamste  Bürgermeister u.  Rath das.    


   An
des Herrn Geh. Rath
   von Goethe
   Hochwohlgebℓ.

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
RA 1, Nr. 183, in: https://goethe-biographica.de/id/RA01_0183_00212.

Druck des Regests: RA 1, Nr. 183.

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