Briefe an Goethe: RA 1, Nr. 82
Von Frau von Lindau

25. März 1778, Kassel

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   Wohlgebohrner
   Hochgeehrter Herr


Ich statte Ew. Wohlgℓ. meinen Verbindlichsten
Danck ab, so wohl Vor Dero Brief, als gege-
bene nachricht, über die aufführung dero
Zöglings des jungen schweizers. Ich wünsche daß
er sich durch sein Vernünfftiges betragen Dero Freund
schafftlichen Behandelungen möge würdig machen,
und bin sehr Dero Meinung, daß man ihm jezt
ein geheimniß von der Freigebigkeit seines
Wohlthäters machet, und ihm glauben läßet
er ist Ihnen alle Verbindlichkeiten schuldig.
Ich zweifele nicht daß meine Niecèns die Frl
von Lindaus, und ihre Schwester die Fr: von Béaulieu
sämtlich zu Célle; nebst ihr Vormund der H. oberVorsteher
von Scholey zu Malsfeld, 6 stunden Von hier wohnhafft
unsrer Meinung beistimmen werden, zumahl
da sie aus liebe Vor ihren Seelℓ. Bruder,
sein gemachtes Testament, worin er dem Peter
im BaumGarten 2000 rht Vermacht, angenommen
haben, da es im jeden andern Fall Verworffen
worden wäre, weillen selbiger noch unmündig
war. Ich habe Dero Schreiben, dem Herrn | 2 |
OberVorsteher Von Scholey eingehändent
um den nöthigen gebrauch damit zu machen


Die ich die Ehre habe mit besonderer Hoch-
achtung zu Verharren
   Ew. Wohlgebℓ.

   Ergebenste Dienerin

    Lindau


S: GSA 30/82,2 Bl. 2.5  D: -  B?: 1778 Februar 2 (vgl. 3, 321)  A: - 

Dank so wohl vor Dero Brief, als gegebene nachricht, über die aufführung P. Im Baumgartens. Sie stimme G.s Meinung zu, daß man ihm jetzt ein geheimniß von der Freigebigkeit H. J. von Lindaus machet, und ihm glauben läßet, er ist Ihnen alle Verbindlichkeiten schuldig. Sie sei sich der Zustimmung ihrer Nichten K. von Lindau, M. U. F. von Lindau (später: von Düring) und W. von Beaulieu-Marconnay sowie deren Vormunds C. L. A. von Scholley sicher, zumal sie das Testament ihres Bruders angenommen hätten. G.s Schreiben habe sie Scholley eingehändigt (vgl. RA 1, Nr. 92).

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 Wohlgebohrner  Hochgeehrter Herr

 Ich statte Ew. Wohlgℓ. meinen Verbindlichsten Danck ab, so wohl Vor Dero Brief, als gegebene nachricht, über die aufführung dero Zöglings des jungen schweizers. Ich wünsche daß er sich durch sein Vernünfftiges betragen Dero Freund schafftlichen Behandelungen möge würdig machen, und bin sehr Dero Meinung, daß man ihm jezt ein geheimniß von der Freigebigkeit seines Wohlthäters machet, und ihm glauben läßet er ist Ihnen alle Verbindlichkeiten schuldig. Ich zweifele nicht daß meine Niecèns die Frl von Lindaus, und ihre Schwester die Fr: von Béaulieu sämtlich zu Célle; nebst ihr Vormund der H. oberVorsteher von Scholey zu Malsfeld, 6 stunden Von hier wohnhafft unsrer Meinung beistimmen werden, zumahl da sie aus liebe Vor ihren Seelℓ. Bruder, sein gemachtes Testament, worin er dem Peter im BaumGarten 2000 rht Vermacht, angenommen haben, da es im jeden andern Fall Verworffen worden wäre, weillen selbiger noch unmündig war. Ich habe Dero Schreiben, dem Herrn| 2 | OberVorsteher Von Scholey eingehändent um den nöthigen gebrauch damit zu machen

Die ich die Ehre habe mit besonderer Hochachtung zu Verharren  Ew. Wohlgebℓ.  Ergebenste Dienerin   Lindau

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
RA 1, Nr. 82, in: https://goethe-biographica.de/id/RA01_0082_00090.

Druck des Regests: RA 1, Nr. 82.

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