Briefe an Goethe: RA 1, Nr. 65
Von Friedrich Gottlieb Klopstock

29. Mai 1776, Hamburg

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Sie haben den Beweiß meiner Freundschaft so sehr ver-
kannt, als er groß war. Groß, besonders deßwegen,
weil ich unaufgefordert mich höchst ungern in das mischte,
was andre thun. Und da Sie sogar unter alle solche Briefe
und alle solche Anmahnungen – denn so stark drücken Sie
sich aus – den Brief werfen, welcher diesen Beweiß enthielt,
so erkläre ich Ihnen hierdurch, daß Sie nicht werth sind,
daß ich ihn gegeben habe. Graf Stollberg soll nicht kommen,
wann er mich hört, – oder vielmehr, wenn er sich selbst
hört.


    Kloppstock


S: GSA 68/762  D: Briefe HA Nr. 47  B: 1776 Mai 21 (WA IV 3, Nr. 462)  A: -  V: Abschrift 

K. erklärt G. seines Freundschaftsbeweises (vgl. RA 1, Nr. 64) für unwert und wünscht, daß F. L. zu Stolberg-Stolberg dem Ruf nach Weimar nicht folgen werde.

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 Sie haben den Beweiß meiner Freundschaft so sehr verkannt, als er groß war. Groß, besonders deßwegen, weil ich unaufgefordert mich höchst ungern in das mischte, was andre thun. Und da Sie sogar unter alle solche Briefe und alle solche Anmahnungen – denn so stark drücken Sie sich aus – den Brief werfen, welcher diesen Beweiß enthielt, so erkläre ich Ihnen hierdurch, daß Sie nicht werth sind, daß ich ihn gegeben habe. Graf Stollberg soll nicht kommen, wann er mich hört, – oder vielmehr, wenn er sich selbst hört.

  Kloppstock

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
RA 1, Nr. 65, in: https://goethe-biographica.de/id/RA01_0065_00070.

Druck des Regests: RA 1, Nr. 65.

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