Briefe an Goethe: RA 1, Nr. 2
Von Ludwig Karl Ernst Ysenburg von Buri

26. Juni 1764, Neuhof bei Offenbach

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   Mein Herr!



Verzeihen sie mir daß ich ihren
Brief welchen ich durch den Hℓ. Schweizer
erhalten nicht eher beantwortet
habe; er kann mir aber bezeu-
gen daß ich bißher in größter
Unruhe und Unordnung gelebt
habe. Der Zuspruch vieler Herr-
schaften war die Ur-
sache dieser Unordnung und
meine Nachläßigkeit eine Folge
darvon. Nach dem Bild welches
mir ihr Freund von Ihnen ge-
macht hat kann ich nicht anderst
als sie würdig halten in unsre
Gesellschaft mit aufgenommen zu
werden. Nun ist es aber meine
Schuldigkeit daß ich der Geselschaft
erstlich Nachricht darvon gebe.
und die Genehmigung zu ihrer
Aufnahme erwarte. Diese wird
mir, aller Vermutung nach, | 2 |
nicht fehlen und dann wer-
de ich sie ohne Aufschub annehmen.
Die Zeit kann ich aber noch nicht be-
stimmen. Ich bin pp.


    LYsenb: von Buri
   
   


S: Universitätsbibliothek Leipzig (Abschrift von B.)  D: Geiger, in: GJb 24 (1903) 250f.  B: 1764 Juni 2 (WA IV 1, Nr. 2)  A: 1764 Juli 6 (WA IV 30, Nr. 2a) 

G. möge verzeihen, daß B. den durch F. K. Schweitzer übermittelten Brief nicht eher beantwortet habe. Nach dem Bild das Schweitzer von G. gegeben habe, könne B. nicht anderß als G. würdig halten, in die Arkadische Gesellschaft zu Phylandria aufgenommen zu werden. Nun müsse B. die Zustimmung der Gesellschaft einholen. Diese werde ihm, aller Vermutung nach, nicht fehlen.

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 Mein Herr!


 Verzeihen sie mir daß ich ihren Brief welchen ich durch den Hℓ. Schweizer erhalten nicht eher beantwortet habe; er kann mir aber bezeugen daß ich bißher in größter Unruhe und Unordnung gelebt habe. Der Zuspruch vieler Herrschaften war die Ursache dieser Unordnung und meine Nachläßigkeit eine Folge darvon. Nach dem Bild welches mir ihr Freund von Ihnen gemacht hat kann ich nicht anderst als sie würdig halten in unsre Gesellschaft mit aufgenommen zu werden. Nun ist es aber meine Schuldigkeit daß ich der Geselschaft erstlich Nachricht darvon gebe. und die Genehmigung zu ihrer Aufnahme erwarte. Diese wird mir, aller Vermutung nach,| 2 | nicht fehlen und dann werde ich sie ohne Aufschub annehmen. Die Zeit kann ich aber noch nicht bestimmen. Ich bin pp.

  LYsenb: von Buri    

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
RA 1, Nr. 2, in: https://goethe-biographica.de/id/RA01_0002_00003.

Druck des Regests: RA 1, Nr. 2.

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