Goethes Briefe: GB 2, Nr. 210
An Friedrich Heinrich Jacobi

〈Frankfurt a. M. 〉, 21. März 1775. Dienstag → Düsseldorf


dancke dir für alles ​Erwin, ​Geld, pp. lieber Bruder dass du meine Stella so lieb hast thut mir sehr wohl mein Herz und Sinn ist iezt so ganz wo anders hingewandt, dass mein eigen Fleisch u. Blut mir fast gleichgültig ist. Sagen kann ich dir nichts – denn was lässt sich sagen. Will auch nicht an morgen u. übermorgen dencken drum Ade! Lass mir das innliegende durch Schenck wohl besorgen, es ist für den zweiten lieben Bruder. Bleib bey – mir ​1 lieber Friz – mir ist als wenn ich auf Schrittschuen zum erstenmal allein liefe und Dummelte auf dem Pfade des Lebens, und sollte schon um die Wette laufen um ​2 das wohin all meine Seele strebt. – Bruder lieber Junge du wirst nun wohl abdrucke von den Arien haben und was von Lenz, ich erwarte Stella und dann kriegst gleich das andre Exempℓ. an Cannabig ist Cl. fort. dℓ. 21. Merz 1775.

G.

  1. bey – l​mir​ ↑
  2. und​m​ ↑

H: FDH/FGM Frankfurt a. M., Sign.: 2674. – 1 Bl. 23,1 × 19,8 cm, 1 S. beschr., egh., Tinte; Rs. oben Mitte Adresse: Herrn / Hofkammerrath ​Jakobi / nach / ​Düsseldorf / ​fr Cölln; Rs. oben links und rechts sowie unten links und rechts Siegelspuren, Papierverlust durch Entfernen des Siegels; Rs. oben rechts in umgekehrter Schreibrichtung von Jacobis Hd: „dℓ 21 Merz 1775“.

E: Goethe-Jacobi (1846), 46 f., Nr 9.

WA IV 2 (1887), 246 f., Nr 306.

Möglicherweise Gedichtmanuskripte für die „Iris“ (vgl. die erste Erläuterung zu 177,6).

Der Brief beantwortet eine Postsendung Friedrich Heinrich Jacobis (vgl. 177,1); ein Begleitbrief ist nicht überliefert. – Jacobi antwortete möglicherweise am 25. März 1775 (vgl. RA 1, 61, Nr 46; JB I 2, 12–14); der Brief ist im Anschluss an die folgenden Erläuterungen abgedruckt.

​Erwin] Goethe bedankt sich entweder für die „Iris“, in deren 2. Band (3. Stück. März 1775, S. 161–224) „Erwin und Elmire“ abgedruckt war, oder für einen der wenigen Sonderdrucke des Singspiels (Frankfurt und Leipzig 1775); vgl. Wilhelm Heinses Brief an Johann Georg Jacobi, 21. Februar 1775: „〈…〉 funfzig Exemplare sollen besonders davon abgedruckt werden.“ (Wilhelm Heinse: Sämmtliche Werke. Hrsg. von Carl Schüddekopf. Bd 9. Leipzig 1904, S. 236.) Vgl. Hagen, 118, Nr 110.

​Geld] Honorar für Goethes „Iris“-Beiträge; außer „Erwin und Elmire“ erschienen im 2. Band der „Iris“ 1775 einige Gedichte (vgl. zu 141,14).

Stella] Jacobi kannte das Stück aus einer Abschrift, die Johanna Fahlmer angefertigt hatte (vgl. Nr 204), vermutlich aber nicht den letzten Akt (vgl. zu 169,20–21). Die Kenntnis des vollständigen Textes führte wenig später zur Missbilligung des Dramas durch Jacobi (vgl. die einleitende Erläuterung zu Nr 226).

wo anders hingewandt] Goethe spielt auf seine Liebe zu Anna Elisabeth Schönemann an.

das innliegende] Vielleicht weitere für die „Iris“ bestimmte Gedichtmanuskripte.

Schenck] Johann Heinrich Schenk, Friedrich Heinrich Jacobis Schreiber.

zweiten lieben Bruder] Johann Georg Jacobi, Herausgeber der „Iris“.

Schrittschuen] Schlittschuhe (weiter vgl. zu 135,22).

Dummelte] Tummeln: wanken, Intensivum von ,taumeln‘ (vgl. Adelung 4, 720).

abdrucke von den Arien] Vermutlich sind Johann Andrés Kompositionen zu „Erwin und Elmire“ gemeint; der Druck erschien 1776: Erwin und Elmire, ein Schauspiel mit Gesang, von Goethe; in Musik gesetzt 〈…〉 von André. Offenbach 〈o. J.; Datum der Widmung: 16. April 1776〉 (vgl. Hagen, 119, Nr 114).

was von Lenz] Vermutlich handelt es sich um das Manuskript von Jakob Michael Reinhold Lenz' „Briefen über die Moralität der Leiden des jungen Werthers“ (vgl. JB II 2, 6). Wenn der im Anschluss an die folgenden Erläuterungen abgedruckte Brief Jacobis die Antwort auf den vorliegenden Brief ist, wird diese Vermutung bestätigt. Morris und Fischer-Lamberg nehmen an, es handle sich um die Beilage zu Nr 191, Lenz' Brief an Goethe von Ende Januar/Anfang Februar 1775 (vgl. DjG​2 6, 434, zu Nr 322; DjG​3 5, 417).

ich erwarte Stella] Es könnte die von Johanna Fahlmer angefertigte unvollständige Abschrift des Schauspiels gemeint sein (vgl. zu 177,2).

das andre Exempℓ.] Vermutlich die von Goethes Schreiber Philipp Seidel hergestellte vollständige Abschrift, die aus dem Nachlass Friedrich Heinrich Jacobis an die Bayerische Staatsbibliothek München gekommen ist (Sign.: Cod. germ. 5122; vgl. JB II 2, 79). Dieses Manuskript dürfte auch gemeint gewesen sein, als Goethe in seinem Brief vom 1. August 1775 (Nr 252) Sophie La Roche riet, sich die „Stella“ von Jacobi geben zu lassen.

Cannabig] Johann Christian Innocenz Bonaventura Cannabich, Komponist und kurfürstlicher Kapellmeister in Mannheim. Jacobi hatte ihn im Februar von Frankfurt aus besucht. Vielleicht erfüllte Goethe mit der Übersendung des „Clavigo“ eine entsprechende Bitte Jacobis.

Cl.] „Clavigo“.


Jacobis Antwortbrief:


​An Herrn Doctor Göthe.

Düßeldorf, den 25. May. 〈recte März?〉 1775.

Ich bin eine Zeit her durch leidige Geschäfte sehr zerstreuet worden; dennoch brachte ich manche Stunde allein und still zu mit dir, und dies letzte ist Ursache, daß du so lange keine Briefe von mir erhalten hast. Ich genieße mehr von dir aus mir selber, als ​du mir ​eigentlich darreichst. – Lieber, du warst hier bey ​mir, ich war zu Frankfurt bey ​dir, und wir werden wieder zu einander kommen. O mein Herz weißagt mir soviel woran ich vest glaube! Da hab ich dann im Vergangenen und in der Zukunft, was beßer ist als das Gegenwärtige, und so leb' ich im Geist und gewiß auch in der Wahrheit. Oft nehm' ich wohl Papier und Feder, und mein, ich werde dir etwas schreiben; aber hernach findt sich immer, daß das was ich dir nicht schreiben kann, so sehr viel mehr so sehr viel beßer ist, als was ich schreiben könnte, daß ich's verschmäh, und lieber harre. Aber das Drängen zu dir hin läßt sich doch nicht stillen; und die volle Seele, die das all in sich verschließen soll, all die Liebe, die sie hat, all – ach! weiß sich nicht zu laßen, meint oft zu vergehen.

Lenzens herzige Briefe über Werthers Moralität haben mir manche schöne Stunde gemacht. Ich habe sie zu verschiedenen mahlen ganz durchgelesen, und mehrentheils mit Entzücken, und doch kann ich nicht für gut halten, daß sie gedruckt werden. Ich bitte dich, Bruder; nimm die Briefe noch einmahl zur Hand, und bilde dir ein, du läsest sie einem sichern ausgesuchten Publiko laut vor: deiner selbst und der deinigen mußt du mittlerweile vergeßen, um nur mit deinen Zuhörern zu sympathiesieren; wenn du alsdann nicht öfter stockst, bald in diese, bald in jene Verlegenheit geräthst, und zwanzigmahl die Idee diese Vorlesung anzustellen zum Teufel wünschest; so will ich Unrecht haben. – Denn sieh! was Lenzens Briefe uns so lieb macht, ​daß wir auch das Stammeln und die blaße Farbe der Schönen reizend finden, das fühlen, das faßen nur die, welche jener Briefe ​eigentlich nicht bedürfen; die andern hingegen wird des Mädchens blaße Farbe, ihr Stammeln und Schnappen so sehr beleidigen, daß sie es kaum eines flüchtigen Blicks würdig achten, daß sie seiner und unsrer spotten werden.

Die Zugabe zu den Briefen ist vortreflich, ​durchaus vortreflich. Mit nächstem Postwagen schick ich dir alles nach Frankfurt zurück. Willst du es doch gedruckt haben; so sprich nur ein Wort, und ich schaff dirs, wie ein Blitz, durch ganz Deutschland herum. Aber dann müßtest du nothwendig in den Briefen dies und jenes wenigstens etwas verbeßern, das zu flach, zu überhudelt, zu unbedacht ist; auch, wo möglich, den sausenden Ton ein bischen tüschen, der durchherrscht und nur Wirrwarr aufbraust. Besieh gleich den ersten Brief ein Bißchen genauer, so wird dir hernach vieles von selbst aufstoßen. Einige der herrlichsten Sachen stehen unterst der öberst, und nicht am rechten Fleck: so ist, z. B, die schöne Stelle im VIten Briefe: „die scheinbare Großmuth, mit der ein Liebhaber seinem Freunde seine Geliebte abtritt, ist mir von jeher wie ein Schlag ins Gesicht gewesen“ u. s. w – nicht treffend, denn der Berliner Albert tritt Lotte nicht aus Freundschaft, sondern darum ab, weil er merkt, daß sie Werthern mehr liebt als ihn; es ist ehender Klugheit als Großmuth, was ihn bewegt, und das gesteht er gerade zu; er fand, Lotte dien ihm nicht zum Weibe: wohlweise hatte er sie gewählt, wohlweise dimittiert er sie wieder.

Was im IXten Briefe von Rousseau's St. Preux gesagt wird, ist grundfalsch; denn dieser gute Schweitzer wäre ehender ich weiß nicht was für ein Landsmann und alles in der Welt, als ein faselnder Franzose.

Das Ende des letzten Briefes ließ sich leicht ins heroisch comische verzerren.

Lieber, wie stehts um die Schattenriße für Iris – willst du uns die ô besorgen?

Daß ich so wenig von dir höre! Wenn ich doch Mittel 〈hätte〉 auch blos v deinem äußerlichen Leben mehr zu erfahren.

Was das für mich ist, daß du hier warest! du weißt es ô. – und wenn ich einmal werde herum gehen und verkündigen können: ​er ist wieder da.

Hier eine Ode u. s. w.

Diesen Abend erwart' ich Stella. – – Lieber ich bebe vor dem Drängen zu dir hin wenn's mich so ganz faßt.


(K: GSA Weimar, Sign.: 51/II,2; Text „​An Herrn Doctor Göthe.〈…〉 verzerren.“ (1–50) von Johann Heinrich Schenks Hd, Briefschluss „Lieber, wie stehts 〈…〉 so ganz faßt.“ (51–58) von Jacobis Hd; vgl. auch JB I 2, 12–14. Bei der Handschrift handelt es sich nicht um die Ausfertigung; sie wird als „Konzept“ gedeutet [JB II 2, 14; RA 1, 61, Nr 46]. Dafür könnte die Ergänzung des Briefschlusses durch Jacobis eigene Hand sprechen. In diesem Fall ist allerdings schwer erklärlich, wie es zu den Unsicherheiten bei der Angabe des Datums [25. Mai oder 25. März] kommen konnte [vgl. die folgenden Anmerkungen zur Datierung]. Diese erscheinen eher verständlich, wenn es sich um eine mit zeitlicher Distanz im Nachhinein angefertigte Abschrift handeln sollte. Näheres dazu konnte nicht ermittelt werden.)

Datierung: Der Brief wird unterschiedlich datiert: in Goethe-Jacobi, 47 und in JB I 2, 12 auf den 25. Mai, von Düntzer (Freundesbilder, 152, Anm. 6 und 153, Anm. 1) und Urlichs (Zu Goethe's Stella. In: Deutsche Rundschau. Bd 4. Juli 1875, S. 79) sowie in DjG​2 6,435, zu Nr 329 und in RA 1, 61, Nr 46 auf den 25. März 1775. Die Unsicherheit rührt daher, dass die Angabe des Datums zweimal geändert wurde. Die Handschrift trägt das Datum des 25. Mai; Jacobi aber notierte daneben das Datum: „d 25ten Merz 1775“, strich „Merz“ und schrieb „May“ darüber (vgl. auch JB II 2, 14). Dennoch gibt es einige Argumente, die dafür sprechen, dass das frühere Datum das richtige ist: 1. Das Hauptargument bietet die Entstehungsgeschichte des Manuskripts von Goethes Drama „Stella“. Klar ist, dass Jacobi das Stück zweimal las, einmal in einer von Johanna Fahlmer angefertigten unvollständigen Abschrift, auf die sich Goethe in seinem Brief vom 21. März bezieht (vgl. die zweite Erläuterung zu 177,11), ein zweites Mal in einer von Philipp Seidel angefertigten vollständigen Abschrift, nach deren Lektüre sich Jacobi sehr kritisch über den Schluss des Dramas äußerte (vgl. die einleitende Erläuterung zu Nr 226). Diese vollständige Fassung der „Stella“ muss Jacobi gelesen haben, bevor Goethe den nur fragmentarisch überlieferten Brief Nr 226 schrieb, der nicht exakt zu datieren ist, aber auf jeden Fall aus dem April 1775 stammt (vgl. Datierung zu Nr 226), denn Goethe geht in diesem Brief auf Jacobis ablehnende Reaktion auf „Stella“ ein. Im vorliegenden Brief Jacobis heißt es am Schluss: „Diesen Abend erwart' ich Stella.“ Viel spricht dafür, dass damit das am 21. März angekündigte andre Exempℓ (177,12), d. h. die Abschrift Seidels, gemeint ist. Dass Jacobi am 25. Mai 1775 überhaupt auf ein „Stella“-Manuskript gewartet hat, ist unwahrscheinlich, denn Goethe befand sich seit dem 13. Mai auf der Reise in die Schweiz. Die Reihenfolge der Briefe dürfte folgende sein: a. Nr 210 vom 21. März (dass du meine Stella so lieb hast thut mir sehr wohl), b. Jacobis Brief vom 25. März (Diesen Abend erwart' ich Stella); c. Nr 226 vom 1., 12. oder 13. April (gieb mir Stella zurück!). – 2. Der erste Absatz des Briefes lässt sich als Ausdruck des Enthusiasmus interpretieren, den Jacobi nach seinem Besuch bei Goethe in Frankfurt empfand. Von diesem Besuch war er am 7. März zurückgekehrt. Auch dies macht wahrscheinlich, dass der Brief im März und nicht erst im Mai geschrieben wurde. – 3. Derselbe Umstand – Jacobis angeregte Stimmung nach dem Aufenthalt in Frankfurt – erklärt auch, dass er sich für sein langes Schweigen entschuldigt, obwohl er zuletzt am 10. März, bald nach seiner Rückkunft, einen kurzen Brief geschrieben hatte (vgl. JB I 2, 3). Der Zeitraum von etwa 14 Tagen kann Jacobi, den es zu ausführlichen Expektorationen gedrängt haben mag, durchaus lang erschienen sein. – 4. Schließlich ist zu vermuten, dass sich Goethes Annahme in seinem Brief vom 21. März, Jacobi werde inzwischen was von Lenz (177,11) haben, auf dessen „Briefe über die Moralität der Leiden des jungen Werthers“ bezieht. Die Äußerungen Jacobis darüber in seinem Brief (vgl. Zeilen 17–50) scheinen eher eine direkte Antwort auf Goethes Nachfrage zu sein, weniger ein Rekurs, der über zwei Monate später geführt wird.

6 du warst hier bey ​mir] Goethe hatte Jacobi im Juli 1774 auf seiner Rheinreise in Düsseldorf und Pempelfort besucht. 7 ich war zu Frankfurt bey ​dir] Jacobi hatte sich vom 8. Januar bis 5. Februar und wieder vom 24. Februar bis 2. März 1775 in Frankfurt aufgehalten. 9–10 im Geist und gewiß auch in der Wahrheit] Im Anklang an Johannes 4,23 f. 17 Lenzens herzige Briefe] Vgl. die erste Erläuterung zu 177,11. Wann Jacobi die „Briefe“ erhalten hatte und von wem, ist nicht ermittelt. 31 Zugabe zu den Briefen] Nicht überliefert. 32 schick ich dir alles nach Frankfurt zurück] Vermutlich war es Jacobis Votum, das Goethe von einer Veröffentlichung der „Briefe“ Abstand nehmen ließ. Das Manuskript blieb bei Jacobi und wurde aus dessen Nachlass von Schmitz-Kallenberg publiziert (vgl. Briefe über die Moralität der Leiden des jungen Werthers. Münster 1918, S. 11 f.). 36 tüschen] Eigentlich ‚tuschen‘: „glimpflich Einhalt thun“ (Adelung 4, 726), „zur ruhe bringen“ (Grimm 11 I 2, 1923). 39–40 schöne Stelle im VIten Briefe] Die Stelle findet sich im 5. Brief: „Die scheinbare Großmut mit der ein Liebhaber seinem Freunde seine Geliebte abtritt wie man ein Paar Handschuh auszieht, ist mir von jeher wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Wissen die Herren was es heißt, lieben? Und daß eine Geliebte abtreten, schwerer ist als sich das Leben nehmen. Nur ein Albert aus Berlin konnte das und das ​ganz gelassen. Aber der Henker glaub ihm, daß er ​herzlich geliebt habe.“ (Briefe, S. 26.) 42 der Berliner Albert] Die Figur in Friedrich Nicolais – in Berlin erschienener – Parodie „Freuden des jungen Werthers. Leiden und Freuden Werthers des Mannes. Voran und zuletzt ein Gespräch“ (Berlin 1775); nicht zuletzt diese Parodie hatte Lenz zu seinen „Briefen“ veranlasst. 47 Rousseau's St. Preux] In Rousseaus Briefroman „Julie, ou La Nouvelle Heloïse. Lettres de deux amans, habitans d'une petite ville au pied des Alpes“ (Amsterdam 1761) werden der bürgerliche Hauslehrer Saint-Preux und seine Geliebte Julie d'Étanges durch gesellschaftliche Schranken an einer Ehe gehindert. 48 dieser gute Schweitzer] Lenz stellt Saint-Preux als Vertreter französischen Zeitgeists dar, der es mit Philosophie und Rechtschaffenheit so weit gebracht habe, „daß er die Heiligkeit des Ehebandes ganz schätzen lernte und der zärtliche Franzose blieb obschon er aufgehört hatte der leichtsinnige zu seyn. Welch eine Lehre, welch ein Verdienst für seine Nation!“ (Briefe, S. 36.) 50 Das Ende des letzten Briefes] Lenz' „Briefe“ schließen mit dem Bekenntnis: „Ich muß Ihnen aufrichtig gestehen, daß ich mich noch nicht im Stande fühle, den Werther zu ​rezensiren noch auch anzuzeigen, denn eine Anzeige denk ich muß doch auch ein Urtheil enthalten.“ (S. 42 f.) 51 Schattenriße für Iris] Näheres ist nicht bekannt. 51 ô] Abkürzung für lat. non: nicht. 56 eine Ode] Nicht ermittelt. 57 Stella] Vgl. die erste Erläuterung zu 177,12.


 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GB 2, Nr 210 (Elke Richter / Georg Kurscheidt), in: https://goethe-biographica.de/id/GB02_BR210_0.

Entspricht Druck:
Text: GB 2 I, S. 177, Nr 210 (Elke Richter / Georg Kurscheidt), Berlin 2009.
Kommentar: GB 2 II, S. 438–444, Nr 210 (Elke Richter / Georg Kurscheidt), Berlin 2009.

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