Goethes Briefe: GB 2, Nr. 209
An Sophie La Roche

Frankfurt a. M. , 15. März 1775. Mittwoch → 〈Ehrenbreitstein bei Koblenz〉

〈Abschrift〉


Gott seegne Sie liebe liebe Großmama, und das kleine Mamagen und den Knaben. Ich hoffe die Dazwischenkunft des Mäusgens wird viel ändern, ich kann wohl sagen ich erwarte Sie recht sehnlich zurück. Jezt geh ich zu Brentano ihm Glück zu wünschen, Grüsen Sie h: v: hohenfeld. Friz hat wie ich sehe meine lezte kleine Familie Produziert, er ist lieb. Ehstens kriegen Sie wieder was, das ich Ihrem Herzen empfele. Auf den Freytag bin ich hier, erwarte also!Adieu – der lieben kleinen Mutter Ade! – Wird denn eine Zeit kommen daß wir werden einen freundlichen Einfluß aufeinander haben liebe Max? Ihre briefe sollen Sie bald wieder haben. Frfurt dℓ 15 Merz 1775

Goethe

H: Verbleib unbekannt.

h​1: The Pierpont Morgan Library, New York, Misc. Heineman, H Goethe-Bettina, MSS 1. – Abschrift von Bettine Brentano vom 2. oder 3. Juni 1806 (= h​a; vgl. Vorbemerkung in der Überlieferung zu Nr 47).

h​2: The Pierpont Morgan Library, New York, Misc. Heineman, H Goethe-Bettina, MSS 1. – Abschrift von Bettine Brentano (= h​b; vgl. Vorbemerkung in der Überlieferung zu Nr 47).

h​3: FDH/FGM Frankfurt a. M., Sign.: 10721–10732. – Abschrift von Johann Friedrich (Fritz) Schlosser (= h​c; vgl. Vorbemerkung in der Überlieferung zu Nr 47).

h​4: GSA Weimar, Sign.: 29/294,III. – Abschrift von fremder Hd (= h​d; vgl. Vorbemerkung in der Überlieferung zu Nr 47).

E: Frese (1877), 160 f., Nr 30 (nach h​3).

WA IV 2 (1887), 245, Nr 304 (nach Goethe-La Roche, 100 [dort vermutlich nach einer nicht überlieferten Abschrift von h​3]).

Textgrundlage: h​1. – Vgl. Vorbemerkung in der Überlieferung zu Nr 47.

seegne] segne ​h​2 und] Und ​h​2 Knaben.] Knaben, ​h​2 ändern,] ändern. ​h​2 hohenfeld] Hohenfeld ​h​2      kriegen] Kriegen ​h​2 empfele] emfehle ​h​2 bin] binn ​h​2 der] Der ​h​2 kleinen] Kleinen ​h​2 briefe] Briefe ​h​2 haben.] haben ​Absatz h​2 Goethe] ​Goethe ​Unterschrift in derselben Zeile wie das Datum in der Mitte unter dem Text h​2

Der Brief beantwortet einen nicht überlieferten Brief Sophie La Roches (vgl. zu 176,17). – Ein Antwortbrief ist nicht bekannt.

das kleine Mamagen 〈…〉 Knaben] Sophie La Roches Tochter Maximiliane Brentano hatte am 12. März ihr erstes Kind, Georg, geboren.

wird viel ändern] Vermutlich mit Bezug auf das gespannte Verhältnis zum Hause Brentano; vgl. zu 95,3.

h: v: hohenfeld] Christoph Philipp Willibald von Hohenfeld.

Friz] Friedrich Heinrich Jacobi.

kleine Familie Produziert] Im 2. Band der „Iris“ erschienen 1775 „Erwin und Elmire“ sowie sechs Gedichte Goethes (vgl. zu 141,14).

kriegen Sie wieder was] Es dürfte „Stella“ gemeint sein.

Auf den Freytag bin ich hier, erwarte also!] Die im nicht überlieferten Bezugsbrief für Freitag, den 17. März, angekündigte Sendung traf nicht ein (vgl. 177,27–178,1).

Ihre briefe] Vielleicht weiteres Manuskript zu Sophie La Roches Roman „Freundschaftliche Frauenzimmer-Briefe“ (vgl. zu 155,25).

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GB 2, Nr 209 (Elke Richter / Georg Kurscheidt), in: https://goethe-biographica.de/id/GB02_BR209_0.

Entspricht Druck:
Text: GB 2 I, S. 176, Nr 209 (Elke Richter / Georg Kurscheidt), Berlin 2009.
Kommentar: GB 2 II, S. 437–438, Nr 209 (Elke Richter / Georg Kurscheidt), Berlin 2009.

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