BuG:BuG I, A 315
Rheinfahrt 18. 7. 1774

Lavater, Tagebuch 18. 7. 1774 (SchrGG 16, 308)

Rhein 18. 7. 1774

Um 3 Uhr ins Schiff – fuhren das Trierische Schloß u. Festung vorbey ... Goethe gieng bis Fallendar voraus. Ein Sturm erhub sich. Wir stiegen aus, u. giengen bis Benndorf zu Fuße. – unterwegs Sprach Bentzler, u. der redliche Weidemann mit mir von Atheisten, Naturalisten, Christen überhaupt – rechten Christen – von dem Glauben an die Auferstehung Jesu – Tranken zu Benndorf bey Herrn Remin ein thee, besahen die neüerbaute reformierte Kirche; setzten uns zu Schiff – schrieben u. lasen. Die herrlich herrlich untergehende Sonne erquikte mich.

Goethe schrieb ins Kalenderlin der Fr. Hofrath Kämpf.

  „Sarah kocht unserm Herre Gott,   „Elisabeth Götzen in der Noth,   „Nahmen sich ihres Hauses an   „Waren Gott lieb, waren lieb dem Mann,   „Du sorgtest für die Freunde hier   „Drum liebes Weibchen, dank’ ich dir.

D. 18 Jul. 74. Goethe auf dem Rein am Mast geschrieben im Angesicht von Coblenz.

  ____

u. ich schrieb auf ihre bitte in eben daßelbe Calenderlin

  Was soll ich in dein Büchlein schreiben ...

Bey Engers auf’m Rein – einem Churtrierschen Schloß.

An Muralt – u. Pfenninger u. auf bitte etwas an Herrn Rector Weidemann ... Nahe bey Neüwied.

Herr Hofprediger Roques, ein geschikter junger Mann, kam uns entgegen, führte uns in sein Quartier – ließen die Coffer kommen – aßen zu Nacht – nachdem die Tafel aufgehoben war, machten wir noch das compliment bey Hofe – brillante menge Grafen u. Gräfinnnen – Fürstin von Isenburg – allenthalben Spüren der Freude – Der Graf von den Außichten [in die Ewigkeit von Lavater] – Die Gräfin eine Lection von vielen Arbeiten – Abschied. Die beyden Schweden die ich einmal in Zürich sah kamen noch zu mir. Freude uns zu sehen, die lieben ehrlichen gelehrten Sucher, Forscher Anecdotensammler. Noch 1½ Stunden Geschwätz von Byörnstahl – worüber Baßedow schmählte – Ich vertheidigte seine Einsichten u. Ehrlichkeit. Noch schrieb ich billets zu Ende an Pfenninger – Weibchen Schulthess Fr. v. Stein mit Versen von Goethe – – Bett.

An Sophie v. La Roche 19. 7. 1774 (WA IV 2, 179)

Rhein 18. 7. 1774

Ich hab die liebe Kleine [Luise v. La Roche] bey der Dester [Katharina Elisabeth d’ Ester in Vallendar] gesehn.

J. J. Björnståhl, Tagebuch 18. 7. 1774 (Groskurd 5, 321)

B2 59a

Rhein 18. 7. 1774

Diesen Abend kamen die Herren Lavater, Basedow und Göthe hier [Neuwied] an. Jedermann bestrebte sich, Lavater zu sehen und kennen zu lernen ... Bey Hofe wurde er mit ausnehmender Achtung aufgenommen, und ihm wurden in einem Flügel des Schlosses Zimmer angewiesen.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0315 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0315.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 273 f. (Ernst Grumach/Renate Grumach).

Zurück zum Seitenanfang