BuG:BuG I, A 411
Straßburg 25. 5. 1775

An Auguste Gräfin zu Stolberg 25. 7. 1775 (WA IV 2, 270)

Straßburg 25. 5. 1775

Ich litt mit ihm [Fritz Stolberg] und durft nicht dergleichen thun ... Ich war dabey wie die lezte Nachricht [von Sophie Hanbury] kam. Es war in Strasburg ... Und wie kann ich von Frizzen reden, vor dir, da ich in seinem Unglück, gar offt das meine beweint habe.

Carl August v. Sachsen-Meiningen an seine Schwester Wilhelmine 25. 5. 1775 (Bechstein S. 106)

B2 96

Straßburg 25. 5. 1775

Donnerstag, den 25. Mai. Nachmittags, als ich in meiner Stube saß, und mit Herrn Heim in Cronegks ersten Blüthen des Geistes las, kam ein Bedienter herein und sagte, es wäre ein Doctor von Frankfurt unten, der mich sprechen wolle, und wie erschrak ich nicht, als der Doctor Goethe hereintrat. Ja, er war es selbsten und war von Frankfurt gekommen, seine Schwester im Badenschen zu besuchen, hatte in Carlsruhe die Prinzen von Weimar gesprochen, und war hergereist, um seinen Freund Lenz zu sehen. Er mußte sich neben mir aufs Canapee setzen, und der Herr von Dürkheim und Herr Heim setzten sich auch dazu, und wir sprachen recht vertraut zusammen. Nur eine halbe Stunde blieb er da; ich bat ihn noch vor seiner Abreise zu mir zu kommen. Dieser unvermuthete Besuch machte mir viel Spaß, da ich den Goethe recht gern habe, weil er so natürlich ist.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0411 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0411.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 337 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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