BuG:BuG II, A 2484
Weimar vor 28. 11. 1785

An Ph. Chr. Kayser 28. 11. 1785 (WA IV 7, 128)

Weimar vor 28. 11. 1785

Ihren zweyten Ackt [der Oper Scherz, List und Rache] hab ich nunmehr mit drey Stimmen am Claviere, wiewohl noch sehr unvollkommen gehört, und habe sehr groses Vergnügen daran gehabt ... Was mich bey der Aufführung sonderlich gefreut hat, war der Beyfall einiger Kenner, die ihr beywohnten und die über die Massen mit der Arbeit zufrieden waren.

Es ist auch die Sache des Rezitativs entschieden worden. Die Sänger hatten sich bisher beschweert, daß solche ungewöhnliche und nicht leicht zu treffende Ausweichungen darinne vorkämen. Es ward aber ausgemacht, daß da man deutlich sehe, der Componiste habe nicht aus Eigensinn oder Grille, sondern absichtlich, um der natürlichen Deklamation näher zu kommen, dergleichen Übergänge beliebt; so hätten sie sich alle mögliche Mühe zu geben diese Schwürigkeiten zu überwinden und den Ausdruck recht angelegen seyn zu lassen. Bey welchem Bescheid es verblieben ...

Die Musici höre ich, sprechen auch hinter meinem Rücken guts davon.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_2484 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_2484.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 556 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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