BuG:BuG II, A 118
Weimar vor 24. 5. 1777

Wieland an F. H. Jacobi 24. 5. 1777 (Roth 1, 269)

B2 172

Weimar vor 24. 5. 1777

Ich habe nun auch Göthens Meinung von der Sache [Wielands Oper Rosamunde], und sie stimmt völlig zu der Deinigen. Er hat mir alles sehr begreiflich gemacht. Seiner Meinung nach liegen die Hauptgebrechen im Sujet selbst. Das proton pseudos aber liegt nach ihm darin, daß ich das Ding, anstatt mit dramatischem, mit epischem Sinn gefaßt habe. Ich denke, Du verstehst, was er damit meint; denn schriftlich kann ich Dir’s nicht erklären. Genug, ich glaube, daß ihr Recht habt, und daß ich ein .... bin, wie ich von Jugend an immer eine Art von Vermuthung hatte.

Wieland an F. H. Jacobi 9. 5. 1777 (Roth 1, 268)

Weimar vor 24. 5. 1777

Immittelst will ich Göthe zum Richter über Rosemunde machen, wiewohl er im Grunde von dem, was das wahre Wesen der Oper ist, nicht mehr weiß als Du, und das ganze genre nicht liebt.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_0118 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_0118.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 16 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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