Göthe, der uns zu gut aus Straßburg von seiner Schweizerreise heraufeilte u. von Darmstadt nach Frankf. begleitete, ist weidlich voll von ihm [Friedrich Nicolai] u. wird ihn, glaub’ ich, nächstens reiben. Sie ehrt er sehr; da ich ihm im Spaas Kanters Mährchen sagte, freute er sich darüber recht im Ernste. Sie glauben nicht, wie er alles aufhascht, was Sie betrift, u. ist überhaupt mit seinen Schriften nur Komödiant, in seinem Leben wilder Mensch u. Zeichner u. guter Junge.

Ich habe Goethe gesprochen und mich seiner erfreut ...

Meine „Apocalypse“ wird Dir Goethe schicken, oder geschickt haben ... Was macht Pfenninger? Ihr schweigt alle! Und Deine Freundin Schultheß, die mir Goethe recht hat hermalen müssen, da ich keinen Menschen ohne Bild denken oder lieben kann.

Ich bin wieder da seit einigen Tagen, habe Herdern in Darmstadt angetroffen, und bin mit ihm und seinem Weibgen herüber. Sie kommen bald.

Nachdem ich sodann in Darmstadt Mercken seinen Triumph gönnen müssen, daß er die baldige Trennung von der fröhlichen Gesellschaft vorausgesagt hatte, fand ich mich wieder in Frankfurt, wohl empfangen von jedermann, auch von meinem Vater, ob dieser gleich seine Mißbilligung, daß ich nicht nach Airolo hinabgestiegen, ihm meine Ankunft in Mailand gemeldet habe, zwar nicht ausdrücklich aber stillschweigend merken ließ, besonders auch keine Theilnahme an jenen wilden Felsen, Nebelseen und Drachennestern im mindesten beweisen konnte. Nicht im Gegensatz, aber gelegentlich, ließ er doch merken, was denn eigentlich an allem dem zu haben sei; wer Neapel nicht gesehen, habe nicht gelebt.