Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 1027
30. Januar 1782, Mittwoch, Weimar

30 Mittw. Adelgunde

Das Stück aufgeführt.

H: GSA 27/7–8


Das Tagebuch ist von Goethe eigenhändig geschrieben. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich im ersten Band eines zweibändigen vorgedruckten Kalenders mit dem Titel: »Gothaisch-verbesserter / Schreib- / Calender / auf / das Jahr 1782. / Mit Sr. Herzogl. Durchl. zu Sachs. Gotha / gnädigstem Privilegio. / [Wappen] / Gotha, / zu haben bey Johann Christoph Reyhers sel. / Wittwe und Erben.«

Bd 1: Januar – Juni (Tgb-Eintragungen Januar-Juni)

Die Druckseiten des Kalenders (112 × 186 mm) paginiert von »4« bis »209«.

Beschriebene Blätter: 43

Bd 2: Juli-Dezember (keine Eintragungen)

Die Druckseiten des Kalenders (112 × 186 mm) paginiert von »212« bis »423«.


Brauner französischer Ledereinband (115 × 190 × 3 mm). Auf der Vorderseite beider Bände ein achteckiges Titelschild mit der Aufschrift 1782. a bzw 1782. b. von Goethes Hand. Auf der Vorder- und Rückseite eingeprägt eine Ornamentleiste, Silberdruck. Der Rücken von Bd 1 oben eingerissen. Goldschnitt. Die bedruckten Kalenderseiten aus festem, die Innenseiten des Einbands aus dünnerem geripptem Schreibpapier. Fadenheftung.


Inhalt des »Gothaisch-verbesserten Schreib-Calenders« 1782:

Ks 1: Titelblatt des Kalenders

Ks 2 leer

Ks 3–37: Kalender für Januar

Ks 3: Aufschrift des Monatsnamens

Ks 4–35: auf der linken Seite die Daten zu jeweils zwei Tagen und Raum für Eintragungen; von oben nach unten: Seitenzahl, Monatsname, Vermerk über Sonnen- und Mond- auf- und -untergang, Datum, abgekürzter Wochentag und Heiligenname des ersten und ab Seitenmitte des zweiten Tages; neben den Heiligennamen gegebenenfalls Angaben über die Mondphasen; auf der rechten Seite Raum für Eintragungen; am Außenrand der linken und rechten Kalenderseite jeweils drei Spalten mit der Überschrift »thlr.«, »g⟨r⟩«., »pf.«

Ks 36: »Recapitulatio der Einnahme.«

Ks 37: »Recapitulatio der Ausgabe.«

Ks 38 leer

Ks 39–421: Kalender für Februar bis Dezember; jeweils wie für den Monat Januar beschrieben

Ks 422–423: »Rekapitulation vom ganzen Jahr.«

Ks 424–431 (unpaginiert): Kalenderanhang (»Das Hofgericht zu Jena«; kalendarische und astronomische Angaben; »Post-Bericht«, Zinstabellen für Taler und Gulden)


Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:

Schwarze, zum Teil ins Braune verblaßte Tinte.

Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):

11.–12. Januar: (Früh bis Nach Hause.)

19.–20. Januar: (Den Morgen bis nicht wohl.) ⟨19. Januar:⟩ (Jeder Stand bis erzeugen.)

5. Februar: (Aufnahme bis in der )

2. Juni: (in die Stadt bis geschlafen.)

10. Juni: (War Kalb bis Entlassung.)

In der Tgb-Eintr 12. Januar W. mit Bleistift ergänzt durch »edels« (Kanzler von Müller?). Bleistiftvermerke in Bd 1 »1782. a«:

Auf dem linken vorderen Vorsatzblatt links oben »43 Bl«, links unten der Signaturvermerk »27/7«, auf dem rechten vorderen Vorsatzblatt Vs rechts unten »7«.

Bleistiftvermerke in Bd 2 »1782. b«:

Auf dem linken vorderen Vorsatzblatt links unten der Signaturvermerk »27/8«, auf dem rechten vorderen Vorsatzblatt Vs rechts unten »8«.


D:

Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 140–153 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1780. 1781. 1782. In: Die Grenzboten 33 (1874), 2. Semester, 4. Bd, Nr 43. S. 128–129 (Auszüge)

Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 251–260 WA III 1, 134–141, udT: 1782., und in den Lesarten dazu, WA III 1, 363

Das Stück aufgeführt] Erstaufführung des Maskenzugs »Pantomimisches Ballet untermischt mit Gesang und Gespräch« (WA I 16, 444–452) durch das Weimarer Liebhabertheater; entstanden Dezember 1781 – Januar 1782, unvollständiger Erstdruck (»Gesänge zum Schauspiel. Den 30sten Januar 1782«), Weimar 1782. Der Titel lautete ursprünglich »Der Geist der Jugend«; siehe Carl August Hugo Burkhardt: Kritische Bemerkungen zu Goethes Biographie. In: Die Grenzboten (1873), Nr 27, S. 20. Die Musik komponierte Siegmund von Seckendorff, dessen Ballettmusik »Der Geist der Jugend« verschollen, aber im MGG (Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Hrsg von Friedrich Blume. Bd 12, Kassel u.a. 1965, Sp 451) nachgewiesen ist; Carl Wilhelm Heinrich von Lyncker (Lyncker, S. 115–116) und Christian Gottlob Voigt (BG 2, 345; GG, Nr 616) schrieben die Musik Joseph Schubert zu, dessen Komposition zu Goethes »Ballet« nicht nachgewiesen werden konnte. Mitwirkende laut Düntzer 1889, S. 231, und Lyncker, S. 116: Goethe (Zauberer), Corona Schröter (Zauberin), Carl Wilhelm Heinrich von Lyncker (Gnom). Siehe Briefe an Knebel, 26. Februar (WA IV 5, 272) und 9. März 1782 (WA IV 5, 277). Den Schluß des »Ballets« bildete das Gedicht »Amor. Zum 30. Januar 1782« (WA I 16, 198–199); ED »Der regierenden Herzoginn von Weimar, am 30sten Januar 1782«, Weimar 1782. Siehe Brief an Karl Ludwig von Knebel, 3. Februar 1782 (WA IV 5, 256). Über die Aufführung berichteten Carl Wilhelm Heinrich von Lyncker (Lyncker, S. 115–117), Louise von Göchhausen an Johann Heinrich Merck, 11. Februar 1782 (BG 2, 345; GG, Nr 618), Christian Gottlob Voigt an Gottlieb Hufeland, 6. Februar 1782 (BG 2, 345; GG, Nr 616), und Caroline von Goertz an Johann Eustachius von Goertz (BG 2, 345). Siehe Carl August an Knebel, 8. Februar 1782 (GG, Nr 617): »⟨Johann Martin⟩ Mieding starb drei Tage vor Aufführung der Fête oder Comédie-Ballet von Goethen 〈…〉

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 30.1.1782 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_1027.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 133 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. 550 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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